Drushba hat geschrieben: ↑Mi 16 Jun, 2021 01:35
Beim Lohn sollte nicht vergessen werden, dass der gesetzliche Mindestlohn auch hier gilt. Darsteller können bei kommerziellen Produktionen nicht legal für umme arbeiten, das ist gegen das Gesetz. Als "kommerziell" gilt eine Produktion bereits, wenn sie gegen Eintritt irgendwo öffentlich aufgeführt wird und seis im angemieteten Kurhaus /Jugendclub oder bei einem Festival. Wird hier geprüft (und seis nur, weil man von einem Neider anonym verpfiffen wird), dann sind die Macher wegen Sozialversicherungstrugs dran - das wird teuer. Also Darsteller (und alle anderen weisungsgebundenen Gewerke) immer fest anstellen für die Drehtage bzw. die Dauer der Produktion, mindestens mit Mindestlohn + Sozialabgaben rechnen, dazu kommen KSK, Überstunden, gesetzliche Urlaubsansprüche, Berufsgenossenschaft etc. Wer sagt, dass sein Film nur ein kleiner Film wäre, dem sei gesagt, dass das auch jede Pommesbude mit ihren Mitarbeitern machen muss. Ist eben Gesetz und auch fair für die Darsteller. ;-)
Wenn es kein Angestelltenverhältnis sondern nur Teilhaberschaft am Unternehmen gibt, dann gibt´s auch keinen Lohn.
"Der Macher", "der Produzent", "der Kunde, der bestellt" ... das ist die falsche Denkweise.
Wenn die Crew und die Darsteller Anteilseigner am Produktionsunternehmen sind, dann sind alle Macher und niemand Lohnempfänger.
Firmenanteile kann man auch durch Leistungen und das Einbringen von Gerätschaften erwerben.
Ãœbrigens:
Gerade die Darsteller sind doch immer die Angeschmierten, bei deren Gagen man spart, da es keine Tariflöhne gibt.
Wer als Darsteller von einer Rolle und einem Drehbuch überzeugt ist, der wagt Einsatz von Zeit und Arbeit in der Erwartung, dass der Film Verwertungserlöse erzielt, an denen er dann prozentual beteiligt ist.
Hat der Darsteller keine Festanstellung, dann macht es für seinen Lebensunterhalt keinen Unterschied, ob er nun 4 Wochen am Mittelmeer in einem Hotel sitzt oder diese 4 Wochen an Drehorten verbringt, wo er an einem Film mitarbeitet, an dem er auch finanziell beteiligt ist. Dieser unternehmerische Einsatz lohnt sich, sobald der fertige Film dann Verwertungserlöse erzielt.