funkytown hat geschrieben: ↑Di 26 Apr, 2022 10:26
jonpais hat geschrieben: ↑Di 26 Apr, 2022 09:37
Ich glaube nicht. Und ich glaube nicht, dass irgendjemand nicht weiß, dass man ISO und Weißabgleich mit RAW ändern kann
Dann wundere ich mich, dass ich hundert Mal lesen muss, dass RAW eigentlich gar keinen Sinn macht, weil die Unterschiede zu ProRes eh nur marginal sind. Die Diskussion ist so ermüdend.
Hier mal ein sehr praktisches Beispiel für ein Szenario, bei dem Raw ggü. 10bit 4:2:2 handfeste Vorteile hat, auch wenn man nicht extrem gradet oder HDR mastert:
Für diesen Konzertmitschnitt hatte die ich in der Kamera - Panasonic S1H - vor Ort einen korrekten Weissabgleich gemacht, doch ausgerechnet in dem Moment, in dem die Band loslegte, schaltete der Bühnentechniker das Licht um (und zwar mit den von mir an jedem Drehort gefürchteten 'tödlichen' Magenta-LED-Spots). Mir blieb nur noch die Wahl, entweder schnell den Weissabgleich neu zu setzen und dann einen unvollständigen Mittschnitt zu erhalten, oder eben die Kamera laufen zu lassen und in der Post zu korrigieren. Letzteres habe ich dann gemacht. Aber wenn man genau hinsieht, ist die Weißabgleich-Korrektur auf 10bit-Material bereits zuviel des Guten und die Farbauflösung des resultierenden Videos teilweise nicht mehr akzeptabel.
Hier zwei Bilddetails mit Color Banding-Artefakten (Screengrabs der Masterdatei, also keine Streaming-Codec-Artefakte):
mpv-shot0002.png
mpv-shot0001.png
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass das mit 12bit-Raw nicht passiert wäre. (Übrigens auch nicht mit 10bit-Raw, das wegen seiner noch-nicht-vermischten RGB-Kanäle immer noch deutlich mehr Korrekturspielraum hat als debayertes 10bit.) Sowieso ist farbiges LED-Bühnenlicht eine richtig giftige Angelegenheit, für die maximale Farbauflösung/-erfassung in der Kamera das einzige Heilmittel ist.
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