Guter highlight roll off ist aber letztlich nichts anderes als Belichtungsspielraum in den Schatten bzw. Unterbelichtung um ein paar Blenden, die sich möglichst straflos durch nachträgliche Gain-Anhebung/Aufhellung des Materials kompensieren lässt.Drushba hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 09:48 Danke für die Tests. Mich würde ja auch der Kontrastumfang der Cams interessieren, bzw. die gleichzeitige Darstellung unterschiedlich heller Bereich im Bild, Highlight-Roll off etc. Ganz praktisch z.B. wie unterschiedlich Fenster bei Innenraummotiven bzw. der Himmel bei Schattenaufnahmen aussen ausbrennen, wie sehr sich dabei Schatten später noch hochziehen lassen, wie sich die Hauttöne dabei verhalten, wie ansprechend die Bildästhetik dadurch insgesamt wird etc. (z.B. Canonlook vs. Fujilook bei normal/extrem hohem Kontrastumfang). Reine Über- und Unterbelichtungstest sind zwar grundsätzlich zur ersten Orientierung interessant, aber für die Praxis halte ich die tatsächlich erreichbare Bildästhetik bei realen Motiven für entscheidend.
👍
Ganz klare Zustimmung. Aber trotzdem halte ich die Frage nach der allgemeinen Bildästhetik für wichtig. Vor meiner Pana-Zeit habe ich bei vielen Projekten den Canonlook bevorzugt, weil ich mich mit dieser Farbabstimmung wohl fühlte, während mich Fuji farblich nie wirklich überzeugt hat. Darum würde es mir hier um Tests gehen, die zeigen, ob man in der Praxis evtl. doch mit Canons (oder Nikons) geringerem Kontrastumfang hinkommt, wenn man dafür den jeweils gewollten Look wahren kann, eben weil sich dies in "Normalsituationen" dann vielleicht nicht ganz so schlimm auswirkt wie befürchtet.) Profis werden jetzt argumentieren, dass man hierzu ja selber Kameratests macht. Das stimmt. Und trotzdem hätte ich sie, wenn möglich, zuvor gerne auf Slashcam gesehen.)
Auf welch (faktischer) Grundlage argumentierst Das Argument der "schönen Canon Farben" rührt irgendwie noch aus einer Zeit in der Sony seinerzeit Probleme mit der Color Science ala FS7 hatte bzw. man sich darüber generell noch weniger Gedanken im Consumer Bereich gemacht hat und Canon mit den 5DIIern die Indie Szene dominierte und auch im Pro Bereich Anklang fand - weil der Rest halt in Sachen Video nicht allzu viel zu bieten hatte.Darth Schneider hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 12:23
Auf andere (Consumer) Kameras bezogen kann das z.B., auch heissen das die Canon R5c aber auch eine R7, halt eh schon die schönen Canon Farben mit an Bord haben. Die Fujis und die Panasonic Kameras haben diesen Vorteil jedenfalls nicht.;)
Gruss Boris
Farblich bin ich mittlerweile bei Pana angekommen (bzw. bei dem, was sich in der Post daraus machen lässt), das finde ich meist noch ansprechender als Canon. Für mich hinsichtlich des Kontrastumfangs und der Farbphilosophie die interessanteste Cam diesseits von Arri. ;-)Darth Schneider hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 12:23 Wobei ja gerade bei dem wunderschöne Look einer Arri halt noch viel mehr Dinge
eine sehr wichtige Rolle spielen wie nur die Dual Gain Technologie..
Auf andere (Consumer) Kameras bezogen kann das z.B., auch heissen das die Canon R5c aber auch eine R7, halt eh schon die schönen Canon Farben mit an Bord haben. Die Fujis und die Panasonic Kameras haben diesen Vorteil jedenfalls nicht.;)
Gruss Boris
Ich glaube in 'Normalsituationen' bekommt man mit jeder Kamera ein ansprechendes Ergebnis hin. Das ist dann eher eine Frage der Grading-Skills, bzw. dem Weg dorthin (Workflow). In Extremsituationen werden die Unterschiede einfach ein wenig deutlicher, auch wenn in der Praxis kaum jemand sein Material 7 Blenden unterbelichten wird. Da sind es dann die unkontrollierbaren Situationen, wie z.B. zu hohe Kontraste, die zu unschönen Ergebnissen führen.Drushba hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 12:15 Darum würde es mir hier um Tests gehen, die zeigen, ob man in der Praxis evtl. doch mit Canons (oder Nikons) geringerem Kontrastumfang hinkommt, wenn man dafür den jeweils gewollten Look wahren kann, eben weil sich dies in "Normalsituationen" dann vielleicht nicht ganz so schlimm auswirkt wie befürchtet.)
Ich gehe da schon mit. Eigentlich jedesmal, wenn ich nach einer Dokfilmpremiere, bei der mir die Farben besonders gefallen haben, nach dem Kameramodell gefragt habe, war es eine Canon. Canonlook ist schwer zu beschreiben (einige haben es versucht) und ich habe bislang noch keinen wirklich guten "Fake" aus Sony-oder Panamaterial gesehen, der genau dieses "Etwas" hatte. Canonlook lässt sich durchgängig wohl nur mit Canon erzeugen.
Die Frage ist, ob auch die neue Fuji X-H2(s) davon betroffen sind:
? :DDarth Schneider hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 14:55 Das kann sein, von sich bewegenden Blättern, zu viele auf einmal, zu nah zusammen…Zu weit weg.
Klingt eher nach einer Rechtfertigung sich die anderen Pferdfüße der Canon Kameras schönzureden...aber...aber die Canon Farben.Drushba hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 12:58Ich gehe da schon mit. Eigentlich jedesmal, wenn ich nach einer Dokfilmpremiere, bei der mir die Farben besonders gefallen haben, nach dem Kameramodell gefragt habe, war es eine Canon. Canonlook ist schwer zu beschreiben (einige haben es versucht) und ich habe bislang noch keinen wirklich guten "Fake" aus Sony-oder Panamaterial gesehen, der genau dieses "Etwas" hatte. Canonlook lässt sich durchgängig wohl nur mit Canon erzeugen.
Wenn der "immer gleiche Käse" gefällt, dann gefällt er eben. Wo ist das Problem? Canonfarben werden ja auch meist von Nicht-Canon Usern in Frage gestellt.)MrMeeseeks hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 15:57
Die meisten Filme mit tollen Farben in Hollywood werden mir Arri Kameras gedreht, gleiche Kamera, gleicher Sensor und dennoch sehen viele völlig unterschiedlich aus. Sollte es also tatsächlich einen Canon-Look geben, dann wären die Kameras für mehr als "immer der gleiche Käse" nicht zu gebrauchen, denn einen neutralen Startpunkt gibt es dann ja wohl nicht.
Dann solltest Du Affinity mal testen (geht bestimmt auch mit Photoshop), Farbfüllebene hinzufügen und Composite Mode auf "Spiegeln" und dann Farben verbiegen.... hier, der flippt aus ;)
Arri LogC oder Raw hat (per definitionem) auch keinen Look. Was wir Arri-Look nennen, ist, was Coloristen in der Post aus dem Material machen, wobei da bei Alexa-Material eben mehr Information/Zeichnung vorhanden ist, um bessere Bilder zu erzielen.
Ich meine Arri LogC zu Rec709. Da ist schon gewisses etwas anderes im Bild. Manche nennen es DNA, oder Color Matrix...oder eben Color Science.
Und sag' mir jetzt, welche Filme den Look von Arris LogC-zu-Rec709-LUT haben. Ich schätze mal: keine. Die überwiegende Mehrzahl aller heutigen Kino- und Fernsehfilme wird mit Alexas gedreht und hat trotzdem nicht einen erkennbaren Look.
Es ging doch nicht darum was Koloristen daraus machen? ich habe dich so verstanden, dass man ohne viel Aufwand in Resolve, zB. mit CST Film/Log nach Rec709 umwandelt, praktisch kein unterschied mehr zu erkennen ist, ob Canon, Arri etc. spielt dann keine rolle... Oder habe ich das falsch verstanden?
Es sieht dann doch anders aus, basierend auf die Herkunft des Materials. Es sieht auch anders aus, wenn man unterschiedliche Programme nutzt und darin ACES... zB. ACES DaVinci und ACES Mistika, ist nicht das eine und das selbe..."Ich finde ja, dass wenn man in guten 10bit-Log-Implementierungen oder in Raw aufnimmt und dann Resolves internen Transformationswerkzeuge bzw. Farbworkflows nutzt (egal ob Davinci Color Managed, ACES oder - auf einer Node - Color Space Transform), die Herkunft des Materials praktisch keine Rolle mehr spielt und das Material verschiedener Kameras bereits ohne händisches Tuning farblich gut matcht und praktisch keine Herstellereigenheiten hat (genauso, wenn ich Raw-Fotos von verschiedenen Kameras in DxO Photolab prozessiere und dann dank der DxO-Kamerakalibrierungen und -Farbprofile ebenfalls zu optisch fast gleichen Ergebnissen komme.)
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Das ist die Frage. Wenn Du z.B. 10bit-Log-Material aus der Panasonic S5 (VLog), Sony A7Siii (SLog3), Blackmagic Pocket 6K (BM Film Log) und Canon C70 (CLog3) in einer Timeline kombinierst, und mit allen Kameras wurde ein identischer Weißabgleich gemacht und auf der ersten nativen ISO in guten Lichtbedingungen korrekt belichtet, und Du setzt das Projekt auf Color Managed und hast bei allen Clips die richtige, kameraspezifische Transformation eingestellt, glaube ich nicht, dass Du mehr als minimale Unterschiede sehen wirst.
Wenn du das Material dann aber mit all den schönen Werkzeugen, die die Software bietet, gestalten willst, wirst du eben doch mehr als minimale Unterschiede sehen.cantsin hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 21:58Das ist die Frage. Wenn Du z.B. 10bit-Log-Material aus der Panasonic S5 (VLog), Sony A7Siii (SLog3), Blackmagic Pocket 6K (BM Film Log) und Canon C70 (CLog3) in einer Timeline kombinierst, und mit allen Kameras wurde ein identischer Weißabgleich gemacht und auf der ersten nativen ISO in guten Lichtbedingungen korrekt belichtet, und Du setzt das Projekt auf Color Managed und hast bei allen Clips die richtige, kameraspezifische Transformation eingestellt, glaube ich nicht, dass Du mehr als minimale Unterschiede sehen wirst.
Ja - aber das hat dann nichts mit dem Look des Materials bzw. der Kamera zu tun (sondern nur damit, wie sehr es sich für bestimmte Looks verbiegen lässt).iasi hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 22:09Wenn du das Material dann aber mit all den schönen Werkzeugen, die die Software bietet, gestalten willst, wirst du eben doch mehr als minimale Unterschiede sehen.cantsin hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 21:58
Das ist die Frage. Wenn Du z.B. 10bit-Log-Material aus der Panasonic S5 (VLog), Sony A7Siii (SLog3), Blackmagic Pocket 6K (BM Film Log) und Canon C70 (CLog3) in einer Timeline kombinierst, und mit allen Kameras wurde ein identischer Weißabgleich gemacht und auf der ersten nativen ISO in guten Lichtbedingungen korrekt belichtet, und Du setzt das Projekt auf Color Managed und hast bei allen Clips die richtige, kameraspezifische Transformation eingestellt, glaube ich nicht, dass Du mehr als minimale Unterschiede sehen wirst.
Zumindest zwischen Blackmagic-Fairchild und Panasonic-Sony da sehe ich einen gewissen unterschied. Nur wenn ich HLG bei Panasonic G9 benutzt habe, konnte ich HLG so anpassen/korrigieren (Tageslicht), das man fast kein unterschied gesehen hat (auf den ersten blick erkennt man den Unterschied nur wegen Bokeh usw.), schaut man aber genauer hin, dann sieht man unterschiede - auch wenn minimal gab es einige Szenen, die völlig anders aussahen.cantsin hat geschrieben: ↑Fr 23 Sep, 2022 21:58Das ist die Frage. Wenn Du z.B. 10bit-Log-Material aus der Panasonic S5 (VLog), Sony A7Siii (SLog3), Blackmagic Pocket 6K (BM Film Log) und Canon C70 (CLog3) in einer Timeline kombinierst, und mit allen Kameras wurde ein identischer Weißabgleich gemacht und auf der ersten nativen ISO in guten Lichtbedingungen korrekt belichtet, und Du setzt das Projekt auf Color Managed und hast bei allen Clips die richtige, kameraspezifische Transformation eingestellt, glaube ich nicht, dass Du mehr als minimale Unterschiede sehen wirst.
Etwas Kodakartiges, ist kein Bildfehler. ;)Sonst geht das (z.B., wie dieser typische verwaschene Pocket Fairchild Look) für mich eher unter zwar ästhetisch, aber trotzdem, gleichzeitig als eindeutig wieder erkennbarer Bildfehler..;)
Kannst Du das mal anhand von Beispielen belegen?