Wenn man sich diese Filme heute noch mal ansieht, und das ist dank der vielen Streaming-Anbieter in der Regel ja jederzeit möglich, möchte man wirklich vor Fremdscham im Boden versinken, so schlecht sind die gealtert.
1. Besser geht’s nicht
Er beschimpft darin einen Schwarzen (Cuba Gooding Jr.) mit dem N-Wort, beleidigt seinen homosexuellen Nachbarn mit dem üblichen Homophobie-Vokabular und tut all das, was man in einem Film 2024 einfach nicht mehr tun kann
2. Was Frauen wollen
Als er allerhand Kosmetika und Strumpfhosen ausprobiert und mit seinem Fön in die Badewanne fällt, erhält er plötzlich die Fähigkeit zu hören, was Frauen denken und mutiert auf diese Art und Weise zum Frauenversteher. Man möchte selbst fast ein Vollbad mit Fön nehmen, wenn man diese Storyline liest – denn es ist wirklich genauso schlimm und aus der Zeit gefallen, wie es klingt. Dümmste Klischees, Machismo pur und Sexismus bis zum Abwinken.
3. Der Teufel trägt Prada
der Film spielt in der Modebranche, dennoch wird alles dermaßen plump nur aufs Äußerste reduziert, dass Elternvereinigungen heutzutage vermutlich auf die Barrikaden gehen würden – und zwar zu recht. Erst, als Andy den patriarchischen Vorstellungen darüber entspricht, wie eine Frau auszusehen und sich zu stylen hat, wird sie für voll und als Frau ernst genommen und: erfolgreich – was für eine dumme Moral des Films, die Frauen jegliches Recht abspricht, sich so zu entfalten, wie sie es für richtig halten.
4. Bridget Jones
Allein Bridgets „Flirt“ mit ihrem Chef, als der ihr eine schlüpfrige, natürlich nur witzig gemeinte Bemerkung dazu schickt, dass sie im Minirock zur Arbeit kommt – das ist einfach nur übergriffig. Damals aber wurde das einfach so durchgewunken. Und dann die stets mitschwingende Prämisse, dass eine Frau über dreißig, die noch keinen Mann gefunden hat, nicht komplett ist. Wie wahnsinnig dumm das ist. Fremdscham garantiert!
5. American Pie
Das ekligste, was einem als Mann passieren kann, ist, von einem anderen Mann geküsst zu werden. Wie erbärmlich ist das denn bitte? Und dann solche Sprüche wie: "Los Baby, blas mir einen!" oder "Mach ihr den Daddy!" Ganz ehrlich: Nein! Viel mehr Fremdscham und Ekel kann ein einziger Film kaum in einem auslösen.
6. Tropic Thunder
Bereits als die Action-Komödie Tropic Thunder von Ben Stiller im Jahr 2008 ins Kino kam, hagelte es Kritik – vor allem wegen des Blackfacings, als aus Robert Downey Jr. ein schwarzer Mann wurde. Dass das rassistisch ist, daran besteht überhaupt kein Zweifel – dennoch steht Stiller immer noch zu dem Film, auch zum Blackfacing, zu dem er sich nie entschuldigend geäußert hat.
7. Frühstück bei Tiffany’s
Darin spielt der weiße, US-amerikanische Schauspieler Mickey Rooney einen Japaner – und zwar mit viel Make-up, Zahnprothese und stereotypischen Accessoires ausgestattet, und dann auch noch slapstickhaft übersteigert, was so dermaßen rassistisch ist, dass es einem fast die Schuhe auszieht.
8. Der Schuh des Manitu
Rassismus, kulturelle Aneignung, Stereotypisierung von Homosexuellen – der Film lässt wirklich kaum ein Fettnäpfchen aus, ist zudem strunzdumm, oberflächlich und peinlich. Ein Sinnbild für Deutschland als schwierigen Comedy-Standort.
9. Superbad
auch die Teenie-Komödie Superbad aus dem Jahr 2007 grätscht in dieselbe Kerbe aus Sexismus und Pennälerhumor, in der Frauen auf ungemein stumpfe und dümmliche Art und Weise als reine Sexualobjekte stilisiert werden. Brauchte man noch nie, aber 2024 erst recht nicht mehr. Kann weg.
10. Pretty Woman
Für viele Menschen ist Pretty Woman immer noch die tollste RomCom der Welt, aber es gibt durchaus einige problematische Aspekte darin, weshalb der Film 2024 wohl nicht mehr so gedreht werden würde. Es geht schon damit los, dass der Wert von Vivian (Julia Roberts) daran festgemacht wird, wie teuer ihre Klamotten sind – darüber sind wir mittlerweile doch hinaus, den Wert eines Menschen an dessen Besitztum zu messen, oder?
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