Um sich gegenüber der Konkurrenz zu bewähren und einen Abschluss zu bekommen.-paleface- hat geschrieben: WARUM will man dann auf eine Filmschule?
Und was ist aus dem Kollegen geworden, der Dentrophobia gedreht hat?arctor023 hat geschrieben:ich mein', VERDAMMT NOCHMAL, da waren 60 leute auf einem set, gedreht wurde mit einer HS-kamera auf 500fps, auf dolly mit jibarm, und man hat sich sogar keine kosten und mühen gescheut eine ausführliche postpro zu machen: wenn dieser beitrag, ähnlich wie zuvor dentophobia, angenommen wird, bin ich z.b. für die bewerbung an filmhochschulen schlicht und ergreifend zu arm...
er hat sich echt gemacht und, klar, es wäre vll. irgendwo verschwendung gewesen. seine arbeit gefällt mir übrigens auch sehr, aber die verhältnismäßigkeit des produktionsstils, der nunmal in beiden beispielen nur mit 'ner menge guten equipments und 'ner menge leute möglich sind (mal von der ganzen kohle abgesehn', die man, trotz verzicht auf gage, für catering, verpflegung etc. benötigt), sind den anderen bewerbern gegenüber nunmal einfach verachtend im falle einer zusage. klar: ein solches team in schach zu halten und dabei seinem anspruch gerecht zu werden ist 'ne hohe kunst, und man hat selbst dann noch viel dazuzulernen, aber wenn man denn die nötigen ressourcen und leute aufbringen kann, warum versucht man sich dann nicht als quereinsteiger, z.b. auf festivals? der abschluss bringt einem nur persönlich was: man lernt viel grundlegendes, sammelt kontakte, entdeckt neue horizonte usw. . in der branche bringt er rein garnichts: selbst nach den jahren auf der hochschule muss man sich durchbeissen. ich finde es anderen bewerbern gegenüber einfach unfair, überproduzierte beiträge als maß anzusetzen. es wäre ein wiederholtes und klares zeichen, dass man in D nichts als glossy-look und technische rafinessen sucht. in den jahren nach degetoisierung und produktionsleichen á la "zettl" nur wind in den mühlen des schlechten geschmacks (<was ich dem film im interview übrigens nicht anlasten will: bin echt gespannt auf das endergebnis!).Valentino hat geschrieben:Und was ist aus dem Kollegen geworden, der Dentrophobia gedreht hat?
Der ist doch dann auch an der Filmakademie Ludwigsburg genommen worden.
Dort hat er auch noch ein paar gute Filme gemacht und dieser Jahr sollte er fertig sein.
http://chfilm.de/?page_id=2
Früher gabs an der HFF auch noch echte Kommunisten;-) Die wollten auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Welt und die Fähigkeit, die Lügen zu durchschauen. Heute ist es andersrum: Es kommen die zum Zuge, die mit ihrem Kamera- und Lichtbrimborium und Hightechästhetik am Besten mitlügen können...Axel hat geschrieben: So hieß es bei der HFF (zumindest früher), Bewerber mit ein wenig Lebenserfahrung würden frischen Abiturienten vorgezogen.
In fast allen Fakultäten ist heute der Markt wichtiger als das unabhängige Forschen und Fördern. Vor allem die Naturwissenschaften scheinen korrupt zu sein. Beim Film sollte es egal sein, da die Ware mit Konflikten und Subversivem geladen ist. Ich kann einen Film nicht beurteilen, den ich noch nicht gesehen habe, aber möglicherweise werden hier wieder nur ästhetische Aspekte illustriert (nachgestellte Szenen. Zeitlupe, Postpro-Angleichung unterschiedlicher Bildpartien), und das eigentliche Thema des zugrundeliegenden Gemäldes, Freiheit, ignoriert. In den Filmschulen sitzen lauter Hightech-Anwender ohne Fragen an das Leben, geschweige denn an ihr eigenes.NEEL hat geschrieben:Früher gabs an der HFF auch noch echte Kommunisten;-) Die wollten auch eine kritische Auseinandersetzung mit der Welt und die Fähigkeit, die Lügen zu durchschauen. Heute ist es andersrum: Es kommen die zum Zuge, die mit ihrem Kamera- und Lichtbrimborium und Hightechästhetik am Besten mitlügen können...
Falsch!NEEL hat geschrieben:... Heute ist es andersrum: Es kommen die zum Zuge, die mit ihrem Kamera- und Lichtbrimborium und Hightechästhetik am Besten mitlügen können...
selbst bei begnadeten freunden, die gerade studieren bzw. ihren bachelor fertig haben, war es am anfang nicht die liebe zur wissenschaft, sondern einzig und allein die aussicht auf einen job, wo man viel kohle verdient, was als treibender motor dient. sollten hochschulen nicht dem progress des wissenschaftlichen fortschritts und der forschung dienen? stattdessen geht es schon da um lobbies: bei naturwissenschaftlichen fakultäten sind es z.b. farma-unternehmen (wie an der uni köln) oder sicherheitsunternehmen (siehe INDECT an der uni wuppertal). an filmhochschulen sind es die sender, die den tenor angeben.Axel hat geschrieben:In fast allen Fakultäten ist heute der Markt wichtiger als das unabhängige Forschen und Fördern. Vor allem die Naturwissenschaften scheinen korrupt zu sein.
man muss das ergebnis abwarten. aber falls dem doch so ist: leider ist das zu so einer eigenart auf dem deutschen filmmarkt geworden. man versucht heuchlerisch ein bild abzuliefern, was an alte UFA-zeiten erinnern soll. dabei ist man effektiv nichts weiter als ein billigeres conterfeit davon. quasi die "pop-art" dieser zeiten: man läuft beim gesetzten thema um den inhalt herum und hält sich mit den tollen, glänzenden produktionsspielsachen auf und vergisst dabei den eigentlichen grund des ganzen unternehmens. aber bilder ohne inhalt hinterlassen nie allzu große spuren.Beim Film sollte es egal sein, da die Ware mit Konflikten und Subversivem geladen ist. Ich kann einen Film nicht beurteilen, den ich noch nicht gesehen habe, aber möglicherweise werden hier wieder nur ästhetische Aspekte illustriert (nachgestellte Szenen. Zeitlupe, Postpro-Angleichung unterschiedlicher Bildpartien), und das eigentliche Thema des zugrundeliegenden Gemäldes, Freiheit, ignoriert.
technik-nerds gibt's an filmhochschulen genauso wie überall wo anders auch. auch die sind essentiell für eine entwicklung in den verschiedenen formaten. aber leider geht den meisten absolventen der mut zu neuem abhanden, sobald sie sich mit den maroden strukturen deutscher filmindustrie auseinandersetzen müssen. es gibt wenige, die es wagen auf biegen und brechen veränderungen durchzusetzen, wie z.b. klaus lemke. der ist aber kein frischer absolvent einer filmhochschule sondern 71 und trotzdem noch am ball. sollte uns das nicht zu denken geben?In den Filmschulen sitzen lauter Hightech-Anwender ohne Fragen an das Leben, geschweige denn an ihr eigenes.
Normal! Hier im Forum wird man doch auch nach Equipment eingeordnet :-)Axel hat geschrieben:...bei denen jemand, der noch nicht mit Weisscam & co gefilmt hat, automatisch einer niederen Kaste angehört ...