Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 24 Jan, 2024 19:19
Nur mal so verständnishalber, ich dachte Resolve läuft ganz normal auf dem Pad und die Vision ist nur der Monitor-Ersatz, oder hab ich da was falsch verstanden?
Das ganze ist in der Tat etwas verwirrend (und offenbar blickt auch die Slashcam-Redaktion nicht mehr völlig durch):
1.) Es gibt KEINE native Version von Resolve oder (soweit bisher bekannt) FCP für die Vision Pro bzw. für VisionOS.
2.) Stattdessen gibt es zwei Möglichkeiten, Resolve mit einer Vision Pro zu nutzen:
(a) Resolve läuft auf einem Mac, der mit der Vision Pro via AirPlay 2 (also VNC/remote desktop via Wifi) verbunden ist. Das Mac-Display erscheint dann als zweidimensionaler Schirm in der VisionPro, wobei dieselbe Technik genutzt wird wie beim Streamen/Spiegeln eines MacOS-Displays per Apple TV. Es gibt keine Möglichkeit, Resolve oder andere Mac-Anwendungen wirklich als Virtual Reality/3D-Anwendungen [z.B. mit verschiedenen im Raum verteilten Fenstern] zu nutzen, sondern man bekommt dasselbe Interface wie im Mac. Auch ist nur
ein gespiegelter Bildschirm möglich, kein virtueller Multi-Monitor-Betrieb.
Wenn man also z.B. ein Macbook mit Resolve mit der VisionPro verbindet, sieht man in der VisionPro genau das, was auch auf dem Macbook-Display zu sehen ist, als 2D-Fenster/virtueller Bildschirm innerhalb der 3D-Umgebung, und bedient die Anwendung per Maus und Tastatur am realen Macbook. Die VisionPro fungiert dann faktisch nur als externes Display. Wobei noch die Frage ist, ob das bei Videoschnittprogrammen (mit ihren Echtzeit-Timelines) über Wifi wirklich gut funktioniert, hinsichtlich Auflösung/Streaming-Kompressionsartefakten, Bildwiederholrate und Latenz. [Z.B. gut möglich, dass einem das ganze spätestens dann komplett abk*ckt, wenn man in den Full-Screen-Cinema Viewer geht.] Es gibt keine Möglichkeit, die Vision Pro mit dem Mac via HDMI zu verbinden.
(b) Die iPad-Version von Resolve läuft direkt auf der Vision Pro-Hardware und in VisionOS, weil VisionOS auch das Ausführen selektierter iOS- (bzw. iPhone- und iPad-) Apps beherrscht. Aber auch hier läuft das ganze nur 2D, sozusagen in einem virtuellen iPad-Fenster innerhalb der VR-Umgebung. Weil Resolve dann direkt auf der Vision Pro-Hardware läuft, bleibt noch abzuwarten, wie gut das in der Praxis funktioniert bzw. performt, weil sich die Resolve-App dann die CPU- und GPU-Resourcen mit der übrigen Systemumgebung von VisionOS teilen muss.
Auch ist noch die Frage, wie das Touch-Interface in VisionOS emuliert wird, und gibt es ganz praktische Beschränkungen z.B. beim Upload vom Videomaterial (sowohl hinsichtlich der physischen Schnittstellen, als auch des verfügbaren internen Speicherplatzes; man kann ja an die Brille nicht einfach so einen Kartenleser oder eine externe Platte anschließen...).