Jalue hat geschrieben: ↑Sa 25 Nov, 2023 23:15
Rick SSon hat geschrieben: ↑Sa 25 Nov, 2023 21:06
Aber das geht ganz klar aus dem Unvermögen hervor sich nicht entscheiden zu wollen und zu müssen. Man entscheidet nicht mehr, dass man etwas nicht braucht, man „nimmt das mal lieber mit“. Das es am Ende in der Post unnötig Geld kostet den Mist zu sichten, daran denkt irgendwie niemand.
Ich finde dieses Vorgehensweise nicht nur komplett unökonomisch (keine Ahnung, wann ich das letzte Mal einen Kollegen gesehen habe, der mit so etwas wie einem
Script zum Dreh erschien - ich selbst mache das bei Filmen über drei Minuten routinemäßig, einfach weil es enorm Zeit spart), ich empfinde sie vor allem als zutiefst respektlos gegenüber dem Drehteam und den Kollegen in der Post.
Solche "KollegInnen" nehmen das aber gar nicht wahr, vielmehr sehen sie den fertigen Film, den X Ungenannte mühevoll aus der Materialmasse herausgefräst haben und dann ihren eigenen "possessory credit" (... eine Reportage von/ ein Film von ...). Die aus ihrer Sicht logische Schlussfolgerung lautet; "Wow, ich bin ja echt ein Ausnahmetalent", von daher und als -zugegebenermaßen steile- These: Vielleicht ist Drehen auf Film für manche Regisseure eine Art Notwehr, denn ich könnte mir denken, dass auch viele Schauspieler dem "einfach-draufhalten-Virus" mittlerweile erlegen sind.
Der Zeitfaktor spielt hier stark hinein.
Der Zwang möglichst viel Material in möglichst kurzer Zeit zu schaffen.
Es schwingt immer die Angst mit, zu viel Zeit zu benötigen, wenn man eine Aufnahme ordentlich vorbereitet und mehrmals wiederholt, bis alles passt.
Da macht sich dann schnell das Gefühl breit, dass es genügen muss, wenn der Schauspieler seinen Text flüssig aufsagt. Das reicht dann schon, um den Take zu nehmen.
Bei der Budgetkalkulation wird von dieser Arbeitsweise ausgegangen, weshalb dann wirklich nicht das Geld und somit die Zeit vorhanden ist, um Qualität statt Quantität zu liefern.