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Oscars

Verfasst: Mo 13 Mär, 2023 09:36
von felix24
Die Oscar-Verleihung dieses Jahr war schon sehr ungewöhnlich. Erst mal dass eine Netflix-Produktion aus Deutschland Oscars bekam, ist schon was. Aber noch mehr habe ich mich über die Preise für "Everything, Everywhere..." gefreut, den ich schon für einen Kultfilm halte in der Tradition von "Rocky Horror Picture Show". Ich habe ihn schon letztes Frühjahr gesehen und war geflasht, mir dann sofort nach Erscheinen die Blu-Ray gekauft und mit Freunden angesehen. Wir haben uns weggeworfen. Das Jamie Lee Curtis endlich nach vielen genialen Rollen, von "Halloween" angefangen bis "Ein Fisch Namens Wanda" oder "True Lies" hier noch mal eine Schippe drauflegt - ich möchte ihr die Füße küssen dafür - den Oscar als beste Nebendarstellerin bekommt, ist einfach nur schön! Und alle anderen haben ihn auch verdient: bester Film, beste Hauptdarstellerin, bester Nebendarsteller... ich freue mich so! und Beste Regie und Drehbuch. Großartig. Alles also sehr erfreulich, auch wenn einige andere gute Filme keinen bekommen haben. Aber hinter uns liegt ein Jahr mit vielen ganz herausragenden Filmen. Auch das freut mich und macht Hoffnung, nämlich das was geht. Das Kino ist der letzte Ort, wo man noch unbeschwert weinen und lachen kann und es noch Hoffnung gibt...

Re: Oscars

Verfasst: Mo 13 Mär, 2023 09:48
von 7River
Auf „Der Wal“ bin ich sehr gespannt, weil es doch mehr ein ungewöhnliches Thema behandelt. Dafür hat Brendan Fraser ja auch eine Trophäe erhalten. Everything, Everywhere… den muss ich mir noch anschauen.

Für „Im Westen nichts Neues“ freue ich mich auch. Hat er, meiner Meinung nach, verdient.

Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Mo 13 Mär, 2023 14:57
von slashCAM

Bei der Oscar-Verleihung 2023 haben zwei Filme groß abgeräumt, entsprechend leer gingen viele andere Filme aus: in gleich sieben Kategorien - inklusive Bester Film - setz...
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Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Re: Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Mo 13 Mär, 2023 15:44
von stip
Beste Kamera...die Nacht/Feuer Szenen waren, ich sag mal, "inspiriert" von 1917. Nach der grandiosen Anfangssequenz hat alles, inklusive Kamera, nachgelassen. Aber immerhin mal wieder was recht ordentliches aus Europas schlechtestem Film-Land.

Re: Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Mo 13 Mär, 2023 17:06
von pillepalle
Yo... ich hätte auch eher Bardo die Beste Kamera gegeben. Aber ich sitze ja auch nicht in der Jury :)

VG

Re: Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Mo 13 Mär, 2023 18:23
von 7River
Mit dem Siegerfilm „ Everything, Everywhere all at once“ konnte ich leider nicht viel anfangen. Ist mir irgendwie zu hoch gewesen mit diesen Zeitebenen oder was das waren.

Re: Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Mo 13 Mär, 2023 18:36
von Jan
7River hat geschrieben: Mo 13 Mär, 2023 18:23 Mit dem Siegerfilm „ Everything, Everywhere all at once“ konnte ich leider nicht viel anfangen. Ist mir irgendwie zu hoch gewesen mit diesen Zeitebenen oder was das waren.
Schauspielerisch sicher gut, auch die Idee ansich, aber ich konnte mit dem Film auch wirklich nicht viel anfangen.

Re: Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Mo 13 Mär, 2023 19:19
von rkunstmann
Ich sehe bei "Im Westen nichts neues" eher keine Bedienung bei Deakins und 1917. Ich war erzählerisch eher enttäuscht von Sam Mendes' erster Weltkriegsdrama. War mir doch zu sehr Heldenreise und da hat Bergers Film für mich vieles besser gemacht und Remarques Botschaft: "Es gibt keine Helden im Krieg" besser umgesetzt. Und so sehr ich auch Deakins Bilder in 1917 liebe; sie sind deutlich weniger erzählerisch und mehr selbstreferentiell. Ähneln Skyfall und dem durchaus Meisterwerk Jarhead (Die brennenden Ölfelder). Nichts gegen Deakins, aber bei der Modernisierung alter Bilder bedient sich Friend eher bei "Paths of Glory" von Kubrick und sogar dem Original von 1930, als bei Deakins. Was es für mich nicht gebraucht hätte waren die Friedensverhandlungen im Bahnwaggon mit dem schwäbelnden Daniel Brühl. Und manchmal waren mir Szenen zu nah an Kubricks Kriegsfilm Meisterwerk, aber insgesamt: Toller Film, der mich erschüttert hat...

Re: Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Mo 13 Mär, 2023 19:22
von rkunstmann
PS: Everything , Everywhere all at once ist auch super und hat es total verdient. Ich hab die "Daniels" schon seit ihrer Musikvideotage verfolgt und war immer Fan.

Re: Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Mo 13 Mär, 2023 22:40
von cantsin
Für meinen Geschmack erzählt "Everything Everywhere All at Once" eine extrem simple Geschichte, mit ebenso simpler humanistischer Botschaft, mit maximalem erzähltechnischen Aufwand. Aber das ist immerhin noch mehr, als das konventionelle Kunsthandwerk, das normalerweise Oscars kriegt.

(IMHO merkt man dem Film auch sehr deutlich an, dass er eigentlich als Wiedervereinigung von Michelle Yeoh und Jackie Chan nach 30 Jahren bzw. nach "Police Story 3" gedacht war, und dann "Waymond"-Darsteller Ke Huy Quan als Jackie Chan-Lookalike gecastet wurde.)

Re: Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Mo 13 Mär, 2023 22:57
von rkunstmann
cantsin hat geschrieben: Mo 13 Mär, 2023 22:40 Für meinen Geschmack erzählt "Everything Everywhere All at Once" eine extrem simple Geschichte, mit ebenso simpler humanistischer Botschaft, mit maximalem erzähltechnischen Aufwand. Aber das ist immerhin noch mehr, als das konventionelle Kunsthandwerk, das normalerweise Oscars kriegt.

(IMHO merkt man dem Film auch sehr deutlich an, dass er eigentlich als Wiedervereinigung von Michelle Yeoh und Jackie Chan nach 30 Jahren bzw. nach "Police Story 3" gedacht war, und dann "Waymond"-Darsteller Ke Huy Quan als Jackie Chan-Lookalike gecastet wurde.)
Da gebe ich Dir durchaus recht. Die Geschichte insgesamt ist nicht originell, aber das "wie" macht schon viel Spaß. Ich würde jetzt auch nicht sagen, dass das ein Meisterwerk ist, aber ich habe viel Spaß an den postmodernen Eskapaden. Und an der humanistischen Botschaft habe ich nichts auszusetzen, so unoriginell sie auch sein mag...

Beste Grüße!

Re: Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Di 14 Mär, 2023 07:55
von TomStg
Wie ein mit zwei Vorgängerfilmen ziemlich ausgelutschtes und vor allem bekanntes Thema mit durchschnittlicher Umsetzung und durchschnittlichen Schauspielern eine derartig positive Resonanz erhalten kann, ist sehr bemerkenswert.

Offenbar war auch den Machern klar, dass man dieses Defizit nur mit besonderes drastischen Darstellungen, die teilweise völlig unrealistisch sind (plötzlich steht ein Panzer längs in einem genau genügend breiten Schützengraben), und mit einem angehängten Thema der Friedensverhandlungen (das mit den Kernaussagen der eigentlichen Story nichts zu tun hat) verbessern müsste.

Dass die OSCAR-Verleihungen - trotz viel zu wenig Frauen- und Diversen-Anteil - diesen Film so sehr loben, kann man eigentlich nur mit besonders schwacher Wettbewerbs-Konkurrenz in diesem Jahr erklären.

Re: Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Di 14 Mär, 2023 10:26
von macaw
Im Westen nichts neues - da steht der Titel auch direkt für die Misere des deutschen Films. Was für eine Blamage, dass Deutschland außer zwei Weltkriegen nichts zu bieten hat, was international auf der Leinwand für Anerkennung sorgen würde... Es ist absurd, immer nur diese Scheiss Kriege!

p.s.: Ich bin Asiate

Re: Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Di 14 Mär, 2023 12:55
von teichomad
macaw hat geschrieben: Di 14 Mär, 2023 10:26 Im Westen nichts neues - da steht der Titel auch direkt für die Misere des deutschen Films. Was für eine Blamage, dass Deutschland außer zwei Weltkriegen nichts zu bieten hat, was international auf der Leinwand für Anerkennung sorgen würde... Es ist absurd, immer nur diese Scheiss Kriege!

p.s.: Ich bin Asiate
Es gibt auch gute deutsche Filme ohne Krieg und der Oscar ist kein guter Maßstab.

Re: Oscar 2023 - deutsche Netflix-Produktion 4x ausgezeichnet, inkl. Beste Kamera

Verfasst: Di 14 Mär, 2023 15:28
von Skeptiker
teichomad hat geschrieben: Di 14 Mär, 2023 12:55
macaw hat geschrieben: Di 14 Mär, 2023 10:26 Im Westen nichts neues - da steht der Titel auch direkt für die Misere des deutschen Films. Was für eine Blamage, dass Deutschland außer zwei Weltkriegen nichts zu bieten hat, was international auf der Leinwand für Anerkennung sorgen würde... Es ist absurd, immer nur diese Scheiss Kriege!

p.s.: Ich bin Asiate
Es gibt auch gute deutsche Filme ohne Krieg und der Oscar ist kein guter Maßstab.
Na ja, Blut, Schweiss und Tränen - verpackt in einen deutschen Film, bei dem es zudem (auch) um die eigene Geschichte geht, scheint in Hollywood eher auf Resonanz (und Oscar-Chancen) zu stossen als weniger schicksalhafte Themen, die dann andere vielleicht lockerer und luftiger präsentieren.
Weiteres "klaustrophobes" Oscar-Beispiel: Das Leben der Anderen (2006) - ebenfalls ein eher bedrückender Teil deutsch-deutscher Geschichte.

Anderes, erfolgreich verfilmtes Beispiel, das die jüngere (wie man's nimmt) deutsche Geschichte thematisiert, die dann allmählich ins drohende Verhängnis 1939 schlittert: Die Serie Babylon Berlin (für die Zeit Ende 1920er-, Anfang 30-Jahre) - ich habe sie (noch) nicht gesehen.

PS:
Habe gerade die Audio-Version von Jean-Christophe Grangé's (auch Autor von "Die purpurnen Flüsse", verfilmt F 2000) neustem (2023) Thriller "Die marmornen Träume" (deutscher Titel des französischen Originals "Les Promises" von 2021) hinter mir: Eine schwere Kost aus der Zeit 1939-1942 in Deutschland, die ebenfalls Bilder und Gedanken mit Nachwirkung im Kopf entstehen lässt und einen dabei nicht schont!