Künstliche Intelligenz - Wunderwaffe oder Wundertüte?
Die zweite große Chance auf Verbesserung sieht Sony wie zu erwarten in breiten Anwendungen der künstlichen Intelligenz (Artificial Intelligence, AI). Hier betont Sony die unzweifelhaften Fortschritte im Edge Computing. Dies bedeutet, dass die Daten nicht mehr an ein Rechenzentrum geschickt werden müssen, sondern die Berechnung der KI-Modelle auf den Geräten selbst erfolgen kann. Größter Vorteil der Edge ist die mögliche geringe Latenz, weshalb Sony hiermit auch explizit Videoanwendungen ins Visier nimmt.
Hier sieht Sony vor allem noch bessere Bokeh-Effekte sowie eine Analyse der Beleuchtung im Motiv als kommende Schwerpunkte. Ersteres kann sicherlich mit zusätzlichen Tiefensensoren nahezu perfektioniert werden. Und zweiteres dürfte dann für Filmer ganz neue Möglichkeiten bieten, die Beleuchtung einer Szene nachträglich umzugestalten.
Wir haben ja schon seit längerem keine Zweifel mehr daran, dass all dies möglich sein und die Filmerei durch KI drastisch verändert werden wird. Dass Sony für die genannten Anwendungsfälle jedoch bereits einen Zeithorizont von gerade noch zwei Jahren anpeilt überrascht selbst uns dann doch noch ein bisschen.
Plausibel sind die im Slide angerissenen Technologien allemal und die Optimierung der bereits bestehenden Algorithmen für Edge Anwendungen ist auch schon im vollen Gange.
Dass Sony allerdings aufgrund dieser Entwicklungserwartungen im Gegenzug mit einem Niedergang der Großsensoren rechnet, ist nicht zu sehen. Zumindest kommen auch die großen Sensoren (AV) weiterhin in den Absatzprognosen bis 2030 vor - allerdings ohne erkennbares Wachstum...