Mit der Preissenkung von knapp 2000 Euro auf 500 Euro hat Apple die Preisschraube für professionelle Compositing-Applikationen deutlich nach unten verschoben. Lag bis letztes Jahr die Schallmauer für „günstige“ Profi-Programme wie Combustion oder After Effects Pro ca. bei 1000 Dollar, so hat Apple mit Shake 4.1 nun den Markt im wahrsten Sinne des Wortes „kräftig durchgerüttelt“. After Effects hat aber nach wie vor (auch durch die Integration in die Production Suite) seine eigenen Stärken. Außerdem erschließt sich die Bedienung des Adobe-Programms Neueinsteigern deutlich leichter.
Da Apple Shake nicht mehr weiterentwickelt wird, spricht außerdem gegen das Programm, da man bei einem Umstieg in ein paar Jahren viel Workflow-Know-How aufgeben muss. Wer aber heute, jetzt und hier professionelles Compositing machen will, bekommt bei Shake 4.1 gerade einfach das meiste für sein Geld.
Trends
Dass Compositing-Applikationen in der Zukunft vielleicht auf der Grafikkarte besser aufgehoben sind, zeigen auch „kleine“ Programme wie Motion oder Conduit, die plötzlich Echtzeit-Compositing mit HD-Material in greifbare nähe rücken lassen. Keine Frage, dass Apple diesen neuen Ansatz für den Shake-Nachfolger auffassen wird. Ob es allerdings gelingt ein Feature-Ungetüm wie After Effects ohne komplette Neuentwicklung in diese Richtung zu verbiegen, bleibt fraglich.
Dazu kommt erstmals eine ernst zu nehmende Gefahr aus dem Open Source Bereich. Nein nicht Jahshaka, das trotz seiner großen Entwicklungsschritte nicht so recht rund werden will, sondern Blender. Die Compositing-Abteilung des Programms besitzt mit Version 2.45 nun fast die gesamte Basis-Funktionalität eines echten Compositing-Tools. Kurz: man kann damit bereits gut arbeiten.
Wie sich der Markt für Lösungen wie Combustion oder Fusion entwickeln wird, ist ungewiss.