RAW Editing

Nochmal anders sieht es wiederum bei der RAW Bearbeitung aus, denn hier kann bei vielen Formaten das Debayering von der GPU übernommen werden. Dabei kommt jedoch keine spezielle Codec-Hardware zum Einsatz, sondern die RAW-Entwicklung findet durch programmierte Shader statt. Sie läuft also wie ein Effekt als Programm auf der Grafikkarte. Dies raubt somit wiederum Leistung für andere GPU-Effekte. Deswegen können sich in diesem Fall Multi-Core-Moster CPUs lohnen, welche die RAW-Entwicklung durch viele Kerne auf der CPU beschleunigen. Und damit der GPU den Rücken für andere Effekte frei halten. Denn schon das Decodieren eines 8K-RAW-Stroms mit 24p kann eine Mittelklasse GPU zur Hälfte "belegen".



Eine 4-Kern CPU schafft kein 24p/8K-Decoding und eine 1660Ti ist damit schon halb ausgelastet.
Eine 4-Kern CPU schafft kein 24p/8K-Decoding und eine 1660Ti ist damit schon halb ausgelastet.


Wer sein System "universell" fit für die 8K-Zukunft machen will, findet daher aktuell keine universelle Antwort. Nimmt man einen Intel Prozessor mit vielen Kernen, so muss man auf Quicksync (also die Hardware-Codecs) verzichten. Nimmt man weniger Kerne, muss das RAW-Decoding auf der GPU stattfinden. Ein guter Kompromiss könnte deswegen eine AMD-CPU mit vielen Kernen darstellen, die einfach jegliches Decoding ohne Hardware-Unterstützung in CPU-Software erledigt. Hier ist man dann nicht auf spezielle Implementationen der Software-Hersteller angewiesen (außer auf eine gute Aufteilung auf viele CPU-Kerne).






50p und 60p

Ganz und gar nicht cinematisch, aber für viele Produktionen sicherlich ebenso wichtig: Projekte mit 50 oder sogar 60 Frames pro Sekunde. Hier mit unkomprimiertem RAW-Material zu arbeiten, füllt in Minuten ganze SSDs. Daher ist es aktuell noch deutlich pragmatischer, bei 50/60p mit komprimiertem Material zu arbeiten. In der Praxis sind das entweder leicht komprimierte Intra-Frame Codecs wie ProRes, die in 4K Datenraten in der Region um die 200 MB/s erzeugen. Doch auch stärker komprimiertes RAW kann hier mittlerweile bei ähnlichen Datenraten nützlich sein.



Bei sehr viel Rohmaterial wird man jedoch zwangsweise auf deutlich stärker komprimierte Inter-Frame Codecs wie H.264/HEVC zurückgreifen, die in 4K brauchbare Datenraten bis hinunter zu 12 MB/s (ca. 100 Mbit/s) ermöglichen. Als Daumenregel kann dabei gelten: Je komplexer ein Videostrom komprimiert wurde, desto mehr Leistung wird anschließend benötigt, um den Videoclip ruckelfrei von der Timeline abzuspielen.



Darum schneiden sich schwach komprimierte Formate wie ProRES oder RAW in der Regel auf der Timeline deutlich weicher, als stark komprimiertes H.264/HEVC.




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