Königsdisziplin Multicam-Schnitt
Beim Mulitkamera-Schnitt kann der Speed Editor richtig glänzen: So bringt das Gerät Tasten für die Umschaltung von 9 gesyncten Kameras mit - und dazu zahlreiche Modi um Clips auszuwählen und in die Zeitleiste einzusetzen. Beispielsweise kann man einfach nur eine Kameranummer gedrückt halten und der Clip erscheint ab diesem Punkt in der Timeline. Das Clipende bestimmt man anschließend durch Drehen des Shuttlerades und das anschließende Loslassen der Kamerataste.
Nette Zusatzfeatures
Und auch kleine Funktionalitäts Schmankerl für die mobile Arbeit am Laptop wurden eingebaut. Wie beispielsweise ein Umschalter auf eine Vollbild-Vorschau, wenn man nur mit einem Display arbeitet. Auch praktisch gelöst: Klickt man die Vollbild-Vorschau schnell doppelt, so bekommt man eine Vorschau des letzten Editpunkts mit ein paar Sekunden Vor- und Nachlauf. Anschließend wechselt die Vorschau wieder automatisch zum Interface.
Das Drehrad arbeitet dabei grundsätzlich sehr sensitiv. Bei aktivierter Snap-Taste haftet die Timeline dennoch leicht an wichtigen Schnittpunkten und Markern, die wiederum mit einem "leichten Widerstand" überdreht werden können.
Drei Drehrad Modi
Das Drehrad kann zwischen drei Funktionen umgeschaltet werden (Shuttle, Jog und Scroll):
Da es nie in eine zentrale Position zurück federt, wie ein klassisches Shuttle-Wheel, fanden wir die Shuttle-Funktion dabei etwas gewöhnungsbedürftig.
Lizenz immer separat
Auch wenn das Angebot wie fest verbandelt aussieht: Der Speed Editor wird getrennt von der Lizenz verpackt und verschickt, was in unseren Augen dafür spricht, dass es es sich wirklich um ein zeitlich befristetes Bundle handelt. So kam unser Testgerät bereits in der versiegelten Retail-Verpackung, jedoch ohne zusätzliche Studio Lizenz. Damit sollte man als Kunde auch die Wahl haben, ob man einen digitalen Schlüssel oder einen USB-Dongle dazu erhalten will.
Fazit Speed Editor
Der Blackmagic DaVinci Resolve Speed Editor ist wirklich nur ein Tool für die Cut-Page. Innerhalb dieser Seite kann das Gerät allerdings in vielen Fällen komplett die Maus und die Tastatur ersetzen und stellt mit Sicherheit praktisch immer einen Effizienzgewinn dar. Man muss sich hierfür allerdings auch hundertprozentig auf den neuen Schnitt Workflow einstellen.
Wer aktuell eine Resolve Studio Lizenz erwerben will, der dürfte wohl das Gerät als aktuelle Gratis Beigabe sowieso in jedem Fall testweise mitnehmen. Wer allerdings den Speed Editor als Hardware explizit erwerben will, der sollte sich im Vorfeld intensiv mit der Cut-Page auseinandersetzen. Liegt einem die Arbeit hier schon ohne Speed Editor, dann dürfte das Gerät fast sicher eine lohnenswerte Zusatzinvestition (ca. 300 Euro) darstellen.