Verwunderlich ist die Zuneigung vieler potentieller Kaufintressenten nicht. Im Preissegment um die 1000 Euro bietet momentan kein anderes Gerät mehr Features, die für ambitionierte Filmer interessant sind. Die technisch ähnliche HV10 konnte ja bereits mit extrem guten Messwerten glänzen, zeigte jedoch einige Austattungsmängel. Fast alle diese Mängel bügelt die HV20 nun mit einem Schlag aus. So gibt es jetzt HDMI-Ausgang und Mikrofoneingang nebst Kopfhöreranschluss. Dazu kommt noch ein unerwarteter 25P-Modus mit Cinegamma-Funktionen, was die Kamera zum begehrenswerten Low-Budget Camcorder für szenische Filmer macht.
Nach dem Auspacken ist jedoch erst einmal kleine Enttäuschung angesagt. Die Anmutung der Kamera ist irgendwie nicht sonderlich hochwertig. Das Plastik-Gehäuse (und allen voran der Auswahl-Joystick) wirken etwas zerbrechlich und wackelig. Das bedeutet jetzt nicht, dass man Angst haben muss, die Kamera würde bei einem kleinen Stoß zerbrechen. Andere Kameras in dieser Preisklasse wirken allerdings deutlich „wertiger“ und fangen sich vermutlich auch nicht so leicht Schrammen ein, wie die HV20. Trotz des etwas größeren Filterduchmessers scheint das Objektiv ziemlich identisch mit dem der HV10 zu sein. Hier werden augenscheinlich keine größeren Linsen verbaut.
Nach dem Einschalten wird man mit einer grundsätzlich ergonomischen Bedienung belohnt. Allerdings dürfte dies vor allem für eher kleine Hände gelten (die der Tester zufälligerweise aufweist). Mit dem Daumen drückt man wahlweise die Menütaste oder navigiert mit dem darüber liegenden Joystick durch die Einstellungen. Wichtige Parameter wie Belichtungszeit oder Blende liegen dabei in der Hierarchie weit oben und sind schnell justiert. Vorausgesetzt man klickt nicht bei einer Seitwärtsbewegung versehentlich, weil der Joystick einen kaum spürbaren Druckpunkt besitzt.