Wir haben aktuelle spiegellose Wechselobjektivkameras, deren Videoperformance derzeit zu den besten am Markt zählt, in einem Stabilisierungs-Vergleich gegeneinander antreten lassen. Hierbei durften sich alle mit unserer Stabilisierungs-Referenz - der Panasonic GH5 - messen. Mit überraschendem Ergebnis …
Wir haben die Kameras zumeist paarweise gegen die Panasonic GH5 antreten lassen. Hierbei haben wir die DSLMs direkt übereinander montiert und bestmöglich versucht, den gleichen Bildausschnitt zu finden. Anschließend haben wir uns mit beiden Kameras in der Hand in Bewegung gesetzt. Hierbei handelt es sich klar nicht um einen „wissenschaftlichen Test,“ zumal wir hier über unterschiedliche Sensorgrößen hinweg vergleichen und sich auch die OIS-Leistung bei diversen Objektiven eines Herstellers unterscheiden kann. Wir sehen diesen Stabilisierungs-Vergleich eher als eine spontane Momentaufnahme, an der sich ein paar Tendenzen ausmachen lassen – nicht mehr und nicht weniger ...
Hier also unser kleines Testvideo zum „Stabilisierungs-Shootout“:
Die Nikon Z6 lief in diesem Vergleich etwas außer Konkurrenz, weil stabilisierte Objektive für das Nikon Z-Mount System derzeit noch recht rar sind. Für seine Fullframe Z-Systeme bietet Nikon derzeit nur das große 70-200 1:2,8 und das ganz neue 24-200 1:4-6,3 stabilisiert an. Wir waren jedoch mit dem Nikkor Z 24-70 1:2.8 (und dem Nikkor Z 35mm 1:1,8) unterwegs, die bekanntlich keine VR-Funktion bieten. Wir haben deshalb die Nikon Z6 gegen andere Kameras laufen lassen, bei denen wir ebenfalls nur die Sensorstabilisierung aber nicht die Objektivstabilisierung aktiviert hatten.
Schließlich sollte man bei der Fujifilm X-T4 noch im Hinterkopf behalten, dass es sich bei unserer Test-Kamera um ein Vorserienmodell gehandelt hat. Hier waren wir auch an einem Vergleich zwischen der neuen Sensorstabilisierung im Solo- und im kombinierten Betrieb mit OIS und DIS interessiert.
Die Panasonic GH5 besitzt mit ihrem Micro Four Thirds Sensor den kleinsten Sensor dieses Vergleichs. Kleine Sensoren benötigen für ihre Stabilisierung weniger Energie. Ob dies den entscheidende Faktor für die (immer noch) bemerkenswert gute Stabilisierungsleistung der GH5 darstellt, können wir an dieser Stelle nur vermuten.
Canon verfügt zwar unserer Erfahrung nach über eines der besten optischen Stabilisierungssysteme in seinen Objektiven - aber da die EOS 1 DX Mark III keinen stabilisierten Sensor bietet, hat sie hier noch das Nachsehen. Umso gespannter sind wir in diesem Zusammenhang auf die kommende EOS R5, die erstmalig über einen stabilisierten Sensor in einer Vollformat Canon DSLM verfügen wird.
Bei unserem Vorserienmodel der Fuji X-T4 setzt sich bei der Stabilisierung eine Tendenz fort, die wir schon bei unserem Praxistest mit der X-T4 beobachtet hatten.
Die Sensorstabilisierung im Solo-Betrieb ohne OIS funktioniert gut. Hat man hingegen ein OIS-fähiges Objektiv zusätzlich zur Sensorstabilisierung an der X-T4 im Betrieb, scheinen sich beide Stabilisierungssysteme ins Gehege zu kommen. Hier sind wir auf die finale Version, bzw. erste Firmware-Updates von Fujifilm gespannt.
Die Nikon Z6 haben wir gegen die Fujifilm XT4 und die Panasonic S1H antreten lassen. Hierbei haben wir für einen faireren Vergleich ausschließlich die Sensorstabilisierung der Kameras aktiv gehabt.
Hierbei zeigen sich für unser Auge die Sensorstabilisierungen der Fujifilm X-T4 und der Nikon Z6 in etwa auf dem gleichen Niveau. Die Sensorstabilisierung der Panasonic S1H arbeitet hingegen auf etwas höherem Niveau.
Wir waren überrascht - tatsächlich schafft es derzeit keine der hier versammelten, video-affinen DSLMs an die Stabilisierungsleistung der „alten“ Panasonic GH5 heranzukommen. Am nächsten kommt der GH5 mit der Panasonic S1H eine Kamera aus dem gleichen Hause – vermutlich kein Zufall.
Soweit erstmal unsere kleine Momentaufnahme zum Thema Video-Stabilisierung bei einer Reihe von aktuellen spiegellosen Video-DSLMs.
Wir erwarten diesen Sommer einige neue Kameras in diesem Segment - mehr hierzu also sicherlich demnächst ...