Die Nikon D5200 stellt in unseren Augen momentan eine der interessantesten Großsensor-Kameras für Videofilmer unter 1.000 Euro dar. Der verbaute DX-Sensor (der in seinen Ausmaßen mit einem Crop Factor von 1.5 dem klassischen Super35-Format entspricht) besticht durch sehr natürliche Farben und eine extrem hohe Dynamik, die sich durch frei definierbare Bildprofile (Picture Controls) fast beliebig auf die 8 Bit des integrierten h264-Codecs abbilden lässt. Einzigartig und bemerkenswert: Die Kamera legt im Videomodus praktisch keinerlei unansehnliche Moiré-Effekte an den Tag, welche fast alle direkten Konkurrenten in dieser Preisklasse beim Filmen plagen.
Gerade für den Low-Budget-Bereich findet sich zusätzlich für deutlich unter 200 Euro das mehr als passable AF-S DX 35mm 1.8G Objektiv in Nikons Produktportfolio. Mit einer Lichtstärke von F1.8 liegt es bereits sehr nahe an speziellen Primes wie beispielsweise dem -auch bei Profis sehr beliebten- Samyang/Walimex 35mm/T1.5. Allerdings zu einem Bruchteil des Preises. Mit seiner 35mm Brennweite entspricht es dabei an dem DX-Sensor einer typischen Normalbrennweite, die sich sehr universell einsetzen lässt.
Der inoffizielle Name dieser Lösung ist in unserer Redaktion "Rebel700". Erstens weil man die Kombination aus D5200 und AF-S DX 35mm 1.8G im Netz mittlerweile schon für beinahe 700 Euro bekommt. Und zweitens weil sie mit ihren ungefähr 700 Gramm Komplettgewicht auch noch portabel wie kaum eine andere Lösung ist. Normalerweise kostet und wiegt schon ein gutes Objektiv fast so viel wie unsere gesamte Rebel700-Combo. Somit eignet sich diese Kombination für den klassischen Rebel-Filmer, der seine Kamera immer bei sich tragen will und dabei auf die cineastischen Möglichkeiten eines Großformat-Sensors nicht verzichten möchte.
Die Bildqualität des Objektives ist dabei weitaus besser, als der Preis auf den ersten Blick erahnen lässt. Im anerkannten DXO-Mark Ranking für die D7100 mit dem gleichen Sensor wird es beispielsweise an zweiter Stelle geführt, wobei dort die gleichmäßige Schärfeverteilung über die gesamte Bildfläche herausgehoben wird.
Zwar besitzt es gegenüber vollmanuellen Optiken einen recht hakeligen Fokusring, kann dafür jedoch mit sehr kompakten Ausmaßen, geringem Gewicht sowie integriertem Autofokus auch einige Vorteile in die Waagschale werfen, die gerade beim schnellen Rebel-Kamera-Einsatz nicht zu verachten sind.
Schraubt man das Objektiv an die D5200 und macht die ersten Clips mit offener Blende, bekommt man sofort einfach großes Kino zu Gesicht, das man in dieser Preislage sonst nicht findet. Schöne Tiefenstaffelungen der Schärfe gelingen hiermit auch Anfängern sofort. Nicht zuletzt, weil der Autofokus in den meisten Fällen für zuverlässiges Scharfstellen durch leichtes Tippen auf den Foto-Auslöser sorgt. Um einen ähnlichen Bildwinkel bei vergleichbarer Tiefenschärfe an einer typischen Micro Four Thirds-Kamera hinzubekommen, bräuchte man schon ein 25mm/F1.4-Objektiv, für welches man aktuell ca. 500 Euro investieren muss. An einer Blackmagic Pocket Camera mit einem Crop-Faktor von 3 müsste man sogar mindestens 1.000 Euro für ein 17mm/F0.95 in die Hand nehmen.
Bei knapp 700 Euro Gesamtpreis für Objektiv UND Kamera bekommt man mit dieser Einstiegskombination also bereits eine Menge geboten. Wer mehr Details zur Ausstattung und zum Film-Verhalten der Kamera lesen will, findet hier unseren ausführlichen Testbericht.
Wir haben allerdings das Gefühl, dass die bemerkenswerten Video-Fähigkeiten der Nikon D5200 kaum in der Community angekommen sind. Wir freuen uns daher darauf - dank freundlicher Unterstützung von Nikon - etwas Zeit in eine eigene Workshopreihe investieren zu können, um Euch die Nikon D5200 im praktischen RebelCine-Einsatz ausführlicher vorzustellen. So werden wir unter anderem näher darauf eingehen, mit welchen Kamera-Einstellungen und Picture Controls man schnell zu ansehnlichen Ergebnissen kommt. Aber auch die Postprodution wird nicht zu kurz kommen, indem wir unter anderem einen tieferen Blick auf die Themen Nachschärfen und Denoisen werfen...
Disclaimer: Dieser Artikel erscheint im Rahmen der Nikon D5200 Promo-Kampagne auf slashCAM.