In letzter Zeit liest man häufig Schlagworte wie 32-bittige Verarbeitung oder High Dynamik Range Bilder - doch was steckt eigentlich dahinter und für wen und welche Aufgaben lohnen sich entsprechende High-End Farb-Auflösungen ? Sind diese nur für Profis interessant oder auch für normale Anwender brauchbar ? Antworten auf diese Fragen versucht dieser Workshop zu geben.
Farbtiefe in der digitalen Praxis
Bevor wir uns genauer mit HDR-Verarbeitung bei Adobe befassen, vorab ein kleiner Exkurs in Sachen Farbraum und Farbtiefe entlang den digitalen Farbwerten, mit denen wir uns täglich umgeben:
Das gibt es zunächst einmal den Monitor oder das TFT-Display unseres Rechners, das vorzugsweise mit einer Farbauflösung von 16,7 Mio Farben - also 24 Bit arbeiten sollte. Weshalb? Weil nur mit entsprechend hohen Farbauflösungen alle Farbwerte eines Bildes insgesamt betrachtet werden können - vorausgesetzt es handelt sich um ein Bild oder einen Frame, dessen Farbtiefe nicht über 24 Bit liegt.
Wenn wir das Monitor-Kontrollprogramm unseres Systems aufrufen, sehen wir hier, dass auch niedrigere Farbauflösungen wählbar sind. In diesem Fall neben den 16,7 Mio Farben auch 32768 und 256 Farben.
Farbauflösungen lassen sich rechnerisch relativ einfach durch den zur Verfügung stehenden Speicherplatz pro Bildpunkt (Pixel) herleiten. Auf die Formel kommt man gut durch die Überlegung, wieviele Farben mindestens für eine Darstellung notwendig sind: Nämlich 2: Schwarz und Weiss. Dies bedeutet dass mit einer einzigen Information 1Bit, welches den Zustand an 1 oder aus 0 annehmen kann, zwei Farben dargestellt werden können. Für ein reines Kontrastbild-Bild das lediglich aus schwarz und weiss (keine Grautöne) besteht, lautet die Formel also: 2 Farben lassen sich aus 1 Bit herstellen oder: 2 hoch1 = 2.
Wenn wir diese Formel auf unsere anderen Monitoreinstellungen anwenden, erhalten wir die 256 zur Verfügung stehenden Farben aus 2 hoch 8 und die 16.7 Mio Farben aus 2 hoch 24. Wir arbeiten hier also mit 8 oder 24 Bit. Liegt die Farbtiefe des zu bearbeitenden Bildes über der Farbtiefe des Monitors kann nur ein begrenztes Spektrum wiedergegeben werden. In diesem Fall muss das Bild heruntergesampelt werden - ein Verfahren, das wir im Verlauf dieses Workshops uns genauer anschauen wollen.
Soweit zu unserem Monitorsystem. Wir produzieren digitale Bilder jedoch nicht nur auf dem Monitor, sondern ebenfalls durch Film, Photographie und das Scannen von Papierträgern oder Negativen. Von entscheidender Bedeutung für die Farbauflösung ist auch hierbei mit wieviel Bit die Bilder abgetastet werden. DV Cams - ganz gleich ob HDV oder DV - zeichnen 8-bittig auf. Moderne digitale Spiegelreflexkameras beispielsweise geben häufig entweder 8-bittige JPGs oder 16-bittige RAW-Datein aus. Im Folgenden wollen wir uns über den Trick der HDR-Erstellung in Photoshop ein 32-bittiges Bild basteln, das wir aus mehreren16-bittigen RAWs erstellen, so dass wir ebenfalls in After Effects dessen 32-Bit-Modus nutzen können - also gleich 2 Workshops in einem...