Wissen Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Farbkorrektur, Color Management und der Vorteil des linearen Arbeitsfarbraums

Farbkorrektur kann nur korrekt funktionieren, wenn sie in einem kontrollierten Farbraum stattfindet. Dies bedeutet in der Praxis, dass man laut Lehrbuch immer in einem linearen Farbraum korrigieren sollte. Doch warum ist das so und was bedeutet dies eigentlich?

// 10:33 Di, 13. Nov 2018von

Farbkorrektur kann nur korrekt funktionieren, wenn sie in einem kontrollierten Farbraum stattfindet. Dies bedeutet in der Praxis, dass man laut Lehrbuch immer in einem linearen Farbraum korrigieren sollte. Doch warum ist das so und was bedeutet dies eigentlich?




Color Management und Farbprofile?

Farbinformationen werden in digitalen Systemen als Zahlenwerte gespeichert. Dabei müssen diese Zahlenwerte bei der Aufzeichnung und Wiedergabe umgewandelt, und somit interpretiert werden. Unterschiedliche Geräte haben jedoch unterschiedliche Eigenschaften, wie sie Farben aufzeichnen und wiedergeben können. So kann ein OLED-Display ganz andere Farbbereiche wiedergeben als ein alter Röhren-Farbfernseher.



Ein Farbmanagement-System (engl. Color Management) berücksichtigt all diese verschiedenen Arten der Farbinterpretation. Es versucht dabei für Anwender möglichst unbemerkt die Farbwiedergabe so zu steuern, dass Bilder und Farben unabhängig vom Wiedergabegerät immer möglichst ähnlich wiedergegeben werden.



Es gibt verschiedene, normierte Eingabe-Farbräume (engl. Input Color Spaces). Im Videobereich ist dies aktuell meistens die in HD/4K gängige Rec.709, jedoch trifft man auch noch auf die Rec.601 (für SD-Aufzeichnungen) sowie die in Zukunft angesagte Rec.2020 (für 4K/HDR). Wer Grafiken importiert, stößt noch auf weitaus mehr Farbräume. Zudem zeichnen etwas ältere DSLRs auch gerne Videos in sRGB auf. Diese für Videobearbeitung relevanten Farbräume gibt es auch bei der Ausgabe. Beim Output sollte man zusätzlich P3 nicht unerwähnt lassen, das in der kinematischen Distribution die Hauptrolle spielt. Mehr zu Farbräumen gibt es hier bei uns zu lesen.



Um Videos (oder auch Medien allgemein) in einem kontrollierten Farbraum zu bearbeiten, stößt man immer wieder auf das gleiche Konzept: Das Programm versucht den Farbraum des importierten Materials zu erkennen. Dann wendet es ein entsprechendes Farbprofil an, um die Farben in einen geräteunabhängigen, neutralen Farbraum für die Bearbeitung zu konvertieren. Dies ermöglicht dann das kontrollierte Zusammenführen von Medien, die aus unterschiedlichen Farbräumen stammen. Zur Ausgabe wird dann das ganze Projekt aus dem geräteunabhängigen Arbeitsfarbraum in einen gewünschten Ausgabe-Farbraum konvertiert.



Ein Farbprofil ist also eine mathematische Beschreibung von Transformationen, die erforderlich sind, um einen gerätespezifischen Farbraum in einen geräteunabhängigen Farbraum - den Arbeitsfarbraum (Working Space) - zu konvertieren. Das gleiche gilt im Umkehrschluss für die Konvertierung aus dem Arbeitsfarbraum in einen Ausgabe-Farbraum.



Die dritte Komponente in diesem Spiel ist das Vorschau-Profil. Um während der Arbeit im Arbeitsfarbraum die Ergebnisse korrekt beurteilen zu können, muss die Timeline für die korrekte Darstellung am Monitor ebenfalls angepasst werden. Stellt der Monitor beispielsweise Farben im sRGB-Farbraum dar, so muss die Timeline mit einem Farbprofil für die Vorschau nach sRGB transformiert werden.



Zur Ein- und Ausgabe sowie zur Vorschau - hier unter Resolve- setzt man beim Farbraum-Management LUTs ein.
Zur Ein- und Ausgabe sowie zur Vorschau - hier unter Resolve- setzt man beim Farbraum-Management LUTs ein.





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