Was nutzt mir die Seed bei der KI-Bilderstellung?
Wenn man in Stable Diffusion oder Midjourney ein Bild erzeugt, so startet der KI-Bildgenerator per Default immer mit einem zufälligen Seed, damit man mit jedem Versuch ein komplett neues Bild zu sehen bekommt. Will man jedoch an einem prinzipiell guten Ergebnis mit ein paar Parameter-Veränderungen weiter herumexperimentieren, so will man mit derselben Zufallsverteilung weiterarbeiten. In diesem Fall stellt man den Zufallsgenerator faktisch aus, indem man für die folgenden Versuche den gleichen Seed verwendet. Denn bei konstantem Seed gibt der Generator dann bei ansonsten gleichen Parametern auch immer exakt das gleiche Bild-Ergebnis aus.
Möglichkeiten für den Seed
Ein fester Seed als Startwert für den Zufallsgenerator ist zugleich auch eine Möglichkeit anderen Anwendern seine Prompt-Ergebnisse zum Experimentieren weiterzugeben. Denn gibt man Seed und Prompt-Liste einem anderen Anwender, kann dieser mit dem gleichen Modell exakt das gleiche Bild erzeugen und von dort aus mit eigenen Experimenten weitermachen.
Die Kenntnis des Seeds kann auch praktisch sein, wenn die Oberfläche eines Programms eigentlich gar keine Seeds unterstützt. In Adobes Beta-Version von Firefly ist es beispielsweise nicht möglich, selbst einen Seed zu bestimmen. Wer jedoch in die URL des Browsers schaut, sieht die exakten Seed-Werte, die dort unverschlüsselt mit den übrigen Parametern übergeben werden.
Will man sich also in Firefly eigene Ergebnisse merken, genügt es sich die URL zu kopieren, bzw sogar in mehreren Durchläufen seine besten Seeds zu notieren, um anschließend von diesen aus weitere "Forks" zu erzeugen. Dies sind Abzweigungen im Stammbaum der eigenen Prompt Versuche, aber das ist schon ein anderes Thema...