Frage von medienmartini:Ein Hallo ins Forum!
Kurz zu mir, um euch abzuholen:
Ich komme aus der Tontechnik Branche, betreibe nebenberuflich ein Tonstudio und biete 2-3 Unternehmen in meiner Region regelmäßig Unterstützung für Livestream-Events/Veranstaltungen an. Ich bin technisch versiert und komme auch hauptberuflich aus der IT Branche. Neben meiner Problemstellung und Lösungsfindung ist es für mich wichtig Tipps und Hilfestellungen zu erhalten, um meine Arbeit stressfreier umzusetzen (ich weiß, es gibt viele verschiedene Faktoren) und mehr benefits aus meiner Technik rauszuholen, wenn das denn möglich ist.
PROBLEMSTELLUNG (siehe auch angehängte Datei)
Das Bildsignal eines Veranstaltungslaptops soll in eine OBS Session integriert werden, damit eine Powerpoint Präsentation oder andere Inhalte in HD-Qualität im Livestream zur Verfügung stehen. (Wie man es aus UNI-Vorlesungen beispielsweise kennt.) Gleichzeichtig soll die Möglichkeit bestehen auch Online-Teilnehmer für den Referenten sichtbar und hörbar zu machen.
Mit welcher zusätzlichen Technik (oder welchen Möglichkeiten) kann ich diese Anforderung umsetzen, ohne mein bisheriges Setup
komplett zu verändern?
Meine Technik stand heute:
INPUTS:
1x Veranstaltungslaptop – PowerPoint Präsentation (wird meistens vom Vortragenden mitgebracht - ich habe alle Adapter um schlussendlich immer ein Signal über eine HDMI Schnittstelle zu erhalten)
(1x Bluetooth Box für Soundausgabe Veranstaltungslaptop) – wenn gewünscht
2x RodeLink (1x Lavaliermikrofon, 1x Sennheiser Headsetmikrofon)
1x Sennheiser ew100 G4 Handsender
1x FullHD PTZ-Kamera mit 30fach optischem Zoom, Videosignal per USB/HDMI an Übertragungslaptop
1x Canon EOS 200D ( wird meistens aber nur für Fotografie verwendet) Kann bei Bedarf per HDMI und Elgato per USB eingebunden werden.
OUTPUTS
1x FullHD Beamer für Powerpoint Präsentation, Signal per HDMI vom Veranstaltungslaptop
1x Kontroll-Monitor 15" auf Stativ, hängt am HDMI Ausgang vom Übertragungslaptop
1x LD Systems Maui 28 G2, mobile Beschallung, Audiosignal per XLR vom Audio Interface
1x Internet-Stream (Youtube / UC-Software), mit OBS Software vom Übertragungslaptop
(zukünftig ggf. ein 27"/32" Monitor für den Referenten)
SCHNITTSTELLEN:
1x Focusrite Scarlett, 8 Kanal Audio-Interface, per USB am Übertragungslaptop
2x RodeLink Empfänger, per XLR am Audio Interface
1x Sennheiser Empfänger, per XLR am Audio Interface
1x Übertragungslaptop
1x Elgato Cam Link (HDMI-USB Adapter)
1x Dual SIM Handy, LTE über D1 oder D2 sicherstellen / oder WLAN vor Ort
SOFTWARE SCHNITTSTELLEN:
- OBS Studio, erhält intern über Plugin die Master Audiosumme von DAW (Audiobearbeitungssoftware)
- Cockos Reaper, (DAW) nimmt alle Audio Einzelspuren separat für Nachbearbeitung auf und schickt Master Summe an OBS Studio
Bisherige Vorgehensweise:
Bei den Hybrid Veranstaltungen wird in der Regel ein einzelner Vortragender und dessen Powerpoint Präsentation mit einer PTZ Kamera und einem Funkheadset aufgenommen. Zusätzlich hat ein Moderator ein Funkheadset (nur MIC) und es steht ein Funkhandmikrofon zum rumreichen für das Publikum – für anschließende Fragen - zur Verfügung. Das Videosignal wird direkt per USB an den Übertragungslaptop gespeist und von OBS Studio empfangen und entsprechend konfiguriert dargestellt. Durch die PTZ Funktion kann dynamisch auf Bewegungen während der Präsentation reagiert werden. (Fernbedienung) Die 3 Mikrofonsignale gelangen mit den Empfängern über XLR als Eingangssignale in das Audio Interface. Von dort aus wandern die digitalen Audiospuren in die DAW und werden dort leicht bearbeitet (EQ/PreAmp) und anschließend über das Summensignal mit Hilfe eines internen Plugins an OBS Studio übergeben. Somit wird sichergestellt, dass die Aufnahmen parallel aufgenommen und in den Stream übertragen wird. Die Latenz spielt hier noch keine wirkliche Rolle - Lippensynchronität ist meist im Stream von OBS noch gegeben - von OBS Studio geht der Stream dann an eine beliebige Onlineplattform live raus. Somit ist ein Live Stream gewährleistet, welcher im Nachgang audiotechnisch nochmals aufbereitet werden kann.
Über den Kontrollmonitor können online Chats gelesen werden und die Fragen werden schriftlich an den Moderator weitergeleitet.
Herausforderungen: Oftmals stellt man nach Beauftragung fest, dass der Raum für die Veranstaltung entweder recht klein ist, oder die Akustik ist verbesserungswürdig. Ein zweiter Raum für die Übertragungstechnik steht oftmals nicht zur Verfügung.
Hinweis: Ich betreue diese Veranstaltungen technisch alleine und habe keine 2. Person als Unterstützung zur Verfügung.
Mein Ansatz:
2x HDMI 2:1 Verteiler
2x HDMI 20-30m Kabel (Glasfaser)
1x Blackmagic Design Atem Mini
Damit könnte das Videosignal des Veranstaltungslaptop sowohl an den Beamer als auch über eine HDMI Verlängerung in das Atem Mini gespeist werden. Problem an dieser Stelle sind die ganzen HDMI Kabel, welche im Raum auf dem Boden liegen. (Funk Alternative??) Allerdings könnte man dann aber das PTZ Kamera Signal ebenfalls per HDMI abgreifen und als 2. Bildsignal in das Atem Mini einspeisen um dann auf Hardware Ebene eine Picture-in-Picture Funktion zu verwenden. Vom Atem Mini erhält man per USB die "Webcam" Funktion und bindet diese als einziges Videosignal in OBS Studio ein. Dadurch hätte ich die Powerpointpräsi in voller Auflösung im Livestream eingebettet.
Ich verliere in dieser Stelle natürlich die Freiheit in OBS Studio die PiP selbst zu steuern. Also könnte ich natürlich auch mit dem Elgato HDMI-USB Adapter das HDMI vom Veranstaltungslaptop einspeisen und habe dann tatsächlich 2 Videosignale, welche ich in OBS entsprechende Konfigurieren kann.
Möchte ich aber nun mit einem weiteren HDMI Splitter das Ausgangssignal vom Übertragungslaptop auf einen möglichen 27" / 32" Monitor nach vorne zum Vortragenden ausgeben komme ich immer in das Problem, dass ich sowohl auf dem Kontrollmonitor als auch vorne nur die Streaming-Software geöffnet haben darf, damit der Vortragende auch ja nur die Leute sieht und nicht das, was ich technisch am Laptop mache. Leider gibt es für meinen Laptop keine geeignete Dockingstation um 2 verschiedene Videosignale auszugeben, dies habe ich bereits recherchiert.
Was haltet Ihr bisher von meinem Aufbau und den beiden Ansätzen? Was könnte ich hier besser machen, anders einsetzen, oder einsparen, etc. um mehr Features aus der bereits genutzten Technik zu ziehen? Habt Ihr Verbesserungstipps, oder würdet Ihr hier etwas grundsätzlich anders machen?
Ich habe mich bis dato noch nie mit jemandem über die Technik und den Aufbau ausgetauscht - daher freue ich mich sehr über Kritik und Hinweise.
Beste Grüße
Martin
Antwort von Franz86:
Servus,
schön, dass es hier jetzt auch mal Livestream-Fragen gibt, solche Themen fehlen bei Slashcam irgendwie noch komplett.
Ich habe erstmal eine Gegenfrage: Wohin überträgst du? Es macht nämlich einen großen Unterschied, ob deine Plattform schon Bidirektionalität (Zoom/Teams) integriert hat, oder nicht (Youtube). Selbst bei Youtube gibt es aber Interaktion, z. B. über den Livechat. Wir und viele andere halten zum Beispiel ganze Pressekonferenzen nur über den Chat ab.
Und dann ist es noch eine Frage, ob eine vordefinierte Anzahl von Personen zu einem gewissen Zeitpunkt zugeschaltet werden (Talk-Show wie Anne Will) oder ob man einfach Fragen stellen kann (PK, UNI).
Zu deiner zweiten Fragen (ich glaube, das war noch eine Frage?!): Egal wie wenig Platz man hat, es ist immer genug Platz für das Livestream-Equipment. Ich glaube nicht, dass man es auslagern muss, es sei denn, man möchte sich wie in einer Regie austauschen. Aber du bist ja eh nur alleine.
Antwort von medienmartini:
Hallo Franz,
Die vergangenen Veranstaltungen liefen alle über Youtube. Hier war es so wie geschildert, die Fragen wurden händisch aufgeschrieben und dem Moderator in die Hand gedrückt. Hier wünsche ich mir eher die Funktion dem Vortragenden auf einem separaten Monitor diese Frage einzublenden, sodass er sie selbst lesen kann und die Antwort ggf. Dynamisch in seinen Vortrag einbindet.
Der nächste Gedanke bzgl. Interaktivität wäre, dass ich dem Vortragenden einen hybriden Gesprächspartner (Zoom, gmeets, teams, je nachdem wie ich mich entscheide) zur Verfügung stelle, ich aber dieses Gespräch weiterhin zu YouTube streamen möchte. Ich weiß, dass ich in OBS einzelne Fenster einblenden kann (dafür benötige ich die Quelle, die hätte ich auf meinem Bildschirm) aber eben diese Quelle muss ich dem Vortragenden dann natürlich auch auf einen Monitor und auf Lautsprechern zur Verfügung stellen. Hier sehe ich dann aber ernste Probleme mit Rückkopplungen, da ich in einem online Meeting die Gegenseite nicht "kontrollieren" kann. Die nächste Idee ist dann natürlich IEM (In Ear Monitoring) was ich auch zur Verfügung stellen könnte, aber dann hört das Publikum vor Ort den zugeschalteten nicht.
Mich würde interessieren wie solche Szenarien in der professionellen TV und Medienlandschaft gelöst werden, damit ich es mit meinen bescheidenen Möglichkeiten nachstellen kann.
Mein persönliches Ziel in dieser ganzen Geschichte ist es ja das "Endprodukt" so qualitativ hochwertig wie mir möglich ist Live zu erstellen, damit ich diese Dienstleistung weiterhin ausbauen kann um entsprechend mehr Monetäres zu verlangen.
Bzgl der Frage zur Anzahl der Personen in der Meetingsoftware würde ich auf max 2/3 begrenzen, da man diese sonst nicht groß genug abbilden könnte. Klar gibt es die Funktion dass immer nur der aktive Sprecher in "Vollbild" dargestellt wird, aber sobald mehr als 2 Teilnehmer in einem solchen Call sind, meine ich, dass es schwierig bis nicht möglich sein wird beim Wechseln der Gesprächspartner nicht in die Verlegenheit zu kommen dass der Vortragende selbst dann doppelt zu sehen ist, also sowohl über die PTZ zur youtube Plattform sondern auch im Fokus der Meeting Software.
Besten Gruß
PS: tatsächlich habe ich auch gedacht, dass sich in Zeiten Corona irgendwie mehr Foren mit Themen Live streaming mehr herausstellen. Gut dass ich aus der Medientechnik komme, aber alles weiß ich nun doch "noch" nicht.
Antwort von mash_gh4:
ja, leider beschränken sich die auseinandersetzungen hier im forum in puncto live-streaming meist auf ein relativ idiotisches: "kauf dir einfach einen ATEM...", und dann ist es schon aus mit dem kow-how und mitdenken -- speziell, im hinblick auf die software und netzwerkseite bzw. was die realen integrationsanforderungen betrifft. :(
die hier angesprochene frage der bidirektionalität ist allerdings in wahrheit ziemlich knifflig. jene techniken, die eine möglichst effiziente auslieferung an einen großen benutzerkreis erlauben, vertragen sich nämlich nicht gut mit diesen anderen kommunikationsmitteln, die sehr kurze latenzen aufweisen, um auch wirklich vernünftig in beide richtungen kommunizieren bzw. konferieren zu können.
man kommt hier also kaum um gestaffelte serverseitige lösungen bzw. bridges u.ä. herum.
eine software, die in diesem kontext im akademischen umfeld gerne genutzt wird ist
big blue button (kurz: BBB). das hat dort mittlerweile fast so einen festen platz wie OBS beim einsamen streamen vom desktop im privaten rahmen. jedenfalls ist es ganz brauchbar, was die einbindung von multiuser whiteboards, vernünftigen screen sharing und effizientem bridging bei einer größeren anzahl von teilnehmern und den dabei erforderlichen unterschiedliche auslieferungsvarianten betrifft...
Antwort von Franz86:
Hello hello,
also was du ansprichst ist tatsächlich der "heilige Gral" des Livestreamings. Aber eigentlich gar nicht sooo schwer, vor allem da du als Tontechniker ja die Audioseite im Griff haben solltest.
Also:
- Saal mit Leinwand und Sprecher
- Neben Leinwand steht TV mit Zoom-Teilnehmer (TN)
- Der Fernseher spielt den Ton der Zoom-TN
- Moderator wird per PTZ gefilmt
- Audio wie von dir beschrieben
- Youtube als Streaming wie beschrieben
Zweiter Bildschirm, auf dem läuft Zoom. OBS macht Screencapture von Zoom. Da man immer die Gegenseite sieht, sieht man den Moderator nicht doppelt. Außerdem macht Zoom automatisch ein n-1, darum ist auch das kein Stress. Ins OBS läuft wirklich nur der Sound vom Zoom-TN (den muss man natürlich vorher briefen).
Als Saal-Mikros müssen einigermaßen hochwertig sein und man stellt für sie zur Sicherheit noch ein Noise Gate ein. Wir machen das mit einem Behringer x32 und wireless GOs. Nicht high-end und selbst da funktioniert es recht tadellos.
Nun noch die Frage der Verkabelung: Also ein bisschen muss man einfach in Kauf nehmen, gerade im Hinblick auf Latenzen. Aber dafür gibt es SDI und Trittschächte. Im Grunde brauchst du nur vier Blackmagic-Cross-Converter HDMI-auf-SDI.
Der erste Crossconverter sitzt zwischen dem Zoom-Monitor und Laptop und zweigt SDI in Richtung Bühne ab. Dort sitzt der nächste Crossconverter und gibt das Signal an den TV. In die andere Richtung geht es genauso, zwischen Laptop und Beamer. Aufseiten des PCs könnte es jetzt aber eng werden: Du musst über USB die PTZ und das Laptopbild reinbekommen. Kann das dein Laptop? Falls nicht, geht es auch einfacher: OBS.ninja ist eine Webseite, die über WebRTC Screensharing übers Web erlaubt (so könnte man auch ein Handybild über LTE einbinden, z. B. vom Gebäude außen); Dann entfällt ein Kabel komplett. Die Latenzen sind ordentlich (1-2 Sekunden), aber bei einer Powerpoint ist das ja wohl egal?! Zumindest sind die Zeiten des animierten Klickens eh irgendwie vorbei.
Reicht dir das als Anregung?
Antwort von Mediamind:
Franz86 hat geschrieben:
Hello hello,
also was du ansprichst ist tatsächlich der "heilige Gral" des Livestreamings. Aber eigentlich gar nicht sooo schwer, vor allem da du als Tontechniker ja die Audioseite im Griff haben solltest.
Also:
- Saal mit Leinwand und Sprecher
- Neben Leinwand steht TV mit Zoom-Teilnehmer (TN)
- Der Fernseher spielt den Ton der Zoom-TN
- Moderator wird per PTZ gefilmt
- Audio wie von dir beschrieben
- Youtube als Streaming wie beschrieben
Zweiter Bildschirm, auf dem läuft Zoom. OBS macht Screencapture von Zoom. Da man immer die Gegenseite sieht, sieht man den Moderator nicht doppelt. Außerdem macht Zoom automatisch ein n-1, darum ist auch das kein Stress. Ins OBS läuft wirklich nur der Sound vom Zoom-TN (den muss man natürlich vorher briefen).
Als Saal-Mikros müssen einigermaßen hochwertig sein und man stellt für sie zur Sicherheit noch ein Noise Gate ein. Wir machen das mit einem Behringer x32 und wireless GOs. Nicht high-end und selbst da funktioniert es recht tadellos.
Nun noch die Frage der Verkabelung: Also ein bisschen muss man einfach in Kauf nehmen, gerade im Hinblick auf Latenzen. Aber dafür gibt es SDI und Trittschächte. Im Grunde brauchst du nur vier Blackmagic-Cross-Converter HDMI-auf-SDI.
Der erste Crossconverter sitzt zwischen dem Zoom-Monitor und Laptop und zweigt SDI in Richtung Bühne ab. Dort sitzt der nächste Crossconverter und gibt das Signal an den TV. In die andere Richtung geht es genauso, zwischen Laptop und Beamer. Aufseiten des PCs könnte es jetzt aber eng werden: Du musst über USB die PTZ und das Laptopbild reinbekommen. Kann das dein Laptop? Falls nicht, geht es auch einfacher: OBS.ninja ist eine Webseite, die über WebRTC Screensharing übers Web erlaubt (so könnte man auch ein Handybild über LTE einbinden, z. B. vom Gebäude außen); Dann entfällt ein Kabel komplett. Die Latenzen sind ordentlich (1-2 Sekunden), aber bei einer Powerpoint ist das ja wohl egal?! Zumindest sind die Zeiten des animierten Klickens eh irgendwie vorbei.
Reicht dir das als Anregung?
Nur zum Verständnis: Warum auf SDI gehen? HDMI mit Glasfaser ist doch vorhanden und hat eigentlich keinen Nachteil bei diesem Setup oder übersehe ich da etwas?
Antwort von mash_gh4:
hier übrigens noch eine interessante lösung, die zwar hier von den anforderungen nicht unbedingt benötigt wird, aber vermutlich momentan die beste lösung sein dürfte, um wirklich eine maximale video-übertragungsqualität zw. zwei remote-standorten über die leitung zu bekommen:
https://www.collabora.com/news-and-blog ... wangsaeul/
Antwort von Franz86:
Mediamind hat geschrieben:
Franz86 hat geschrieben:
Hello hello,
also was du ansprichst ist tatsächlich der "heilige Gral" des Livestreamings. Aber eigentlich gar nicht sooo schwer, vor allem da du als Tontechniker ja die Audioseite im Griff haben solltest.
Also:
- Saal mit Leinwand und Sprecher
- Neben Leinwand steht TV mit Zoom-Teilnehmer (TN)
- Der Fernseher spielt den Ton der Zoom-TN
- Moderator wird per PTZ gefilmt
- Audio wie von dir beschrieben
- Youtube als Streaming wie beschrieben
Zweiter Bildschirm, auf dem läuft Zoom. OBS macht Screencapture von Zoom. Da man immer die Gegenseite sieht, sieht man den Moderator nicht doppelt. Außerdem macht Zoom automatisch ein n-1, darum ist auch das kein Stress. Ins OBS läuft wirklich nur der Sound vom Zoom-TN (den muss man natürlich vorher briefen).
Als Saal-Mikros müssen einigermaßen hochwertig sein und man stellt für sie zur Sicherheit noch ein Noise Gate ein. Wir machen das mit einem Behringer x32 und wireless GOs. Nicht high-end und selbst da funktioniert es recht tadellos.
Nun noch die Frage der Verkabelung: Also ein bisschen muss man einfach in Kauf nehmen, gerade im Hinblick auf Latenzen. Aber dafür gibt es SDI und Trittschächte. Im Grunde brauchst du nur vier Blackmagic-Cross-Converter HDMI-auf-SDI.
Der erste Crossconverter sitzt zwischen dem Zoom-Monitor und Laptop und zweigt SDI in Richtung Bühne ab. Dort sitzt der nächste Crossconverter und gibt das Signal an den TV. In die andere Richtung geht es genauso, zwischen Laptop und Beamer. Aufseiten des PCs könnte es jetzt aber eng werden: Du musst über USB die PTZ und das Laptopbild reinbekommen. Kann das dein Laptop? Falls nicht, geht es auch einfacher: OBS.ninja ist eine Webseite, die über WebRTC Screensharing übers Web erlaubt (so könnte man auch ein Handybild über LTE einbinden, z. B. vom Gebäude außen); Dann entfällt ein Kabel komplett. Die Latenzen sind ordentlich (1-2 Sekunden), aber bei einer Powerpoint ist das ja wohl egal?! Zumindest sind die Zeiten des animierten Klickens eh irgendwie vorbei.
Reicht dir das als Anregung?
Nur zum Verständnis: Warum auf SDI gehen? HDMI mit Glasfaser ist doch vorhanden und hat eigentlich keinen Nachteil bei diesem Setup oder übersehe ich da etwas?
SDI ist die professionellere Technik, z. B. bei den Anschlüssen. Während man bei HDMI ein recht schweres Kabel mit windigen Steckern hat, ist bei SDI eine saubere Verriegelung vorhanden. Die Buchsen können bei HDMI schnell ausleiern. Außerdem hast du bei SDI einfach noch ein paar mehr Meter zur Verfügung, falls du Kabel mal anders legen musst. Aber ist natürlich kein MUSS
Antwort von Mediamind:
Wenn es ein ATEM Mini wird, macht SDI aus meiner Sicht keinen Sinn. Die Vorteile von SDI verfliegen, wenn man von HDMI auf SDI und dann ggf. wieder zu HDMI muss. Die neuen HDMI KAbel auf Lichtwellenbasis sind flexibel und leicht. Die Länge spielt keine Rolle. Ich bin erst vor Kurzem dank Tipps aus dem Forum auf diese Kabel gekommen. Wäre alles SDI ausgestattet, wäre ich bei Dir. Aber mit Medienkonvertern sehe ich das nicht mehr als Vorteil, das ist zu anfällig und teuer.
Antwort von medienmartini:
Erstmal vielen Dank für die doch vielen, vielen Tipps!
Ich bin mit dem Setup erstmal so verblieben, dass ich mir 2x 2:1 HDMI Verteiler geholt habe, sowie auf ein 2x HDMI Fiberglas Kabel (die sind tatsächlich recht dünn, muss man aber Zwecks rauftreten sicher mehr schützen als Standard HDMI Kabel.
Dazu kam jetzt noch ein 32" IIYAMA LED Monitor für 200 ,- und eine spezielle B0den/Standhalterung um den Winkel frei einstellen zu können.
Das Einzige was zum Anfang des Jahres getauscht werden muss wird der Übertragungslaptop sein - hier werde ich mir ein Gerät aussuchen, mit welchem ich über eine Dockingstation 2 externe Monitore anschließen kann. Dann habe ich meinen eigenen Kontrollbildschirm am Platz und kann dem Redner eine individuelle Ausgabe geben - da bin ich einfacher freier in der Handhabung.
Ich denke, dass ich mit diesem Setup sehr dynamisch auf unterschiedliche Anforderungen reagieren kann.
Einzig interessant wird jetzt noch die frage nach dem Transport - da werde ich mal schauen ob ich angefertigte Schaumstoffe benötige, um das in entsprechende Cases einzupacken.