Newsmeldung von slashCAM:
Epic Games veranstaltet am 10.November ein kostenloses Online Event zum Thema der virtuellen Filmproduktion an welchem Vertreter von Disney/Lcasfilm, Netflix, Amazon Stud...
Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Unreal Build: Kostenloses Online Event zur virtuellen Filmproduktion
Antwort von Peppermintpost:
Bei all der Begeisterung sollte man nicht vergessen das es sich hier um einen Werbefilm für VR Produktionen handelt. Selbstverständlich hat ein VR Studio echte Vorteile gegenüber Greenscreen und als den stärksten Vorteil würde ich tatsächlich auch das Umgebungslicht sehen das auf den Darsteller und die Props fällt. Speziell die Reflektionen im Greenscreen herzustellen ist oft wirklich fummelig.
Gleichzeitig kennt aber auch jeder in der Post das Problem das die Leute am Set oft von noch größerem Zeitdruck getrieben sind als in der Post und entsprechend sehr viele Fehler einfach übersehen werden, genau diese Fehler dann aus einer VR Produktion wieder raus zu bekommen wird schnell richtig fieß, da ist ein Greenscreen deutlich genügsamer.
Ein weiteres Problem was bei VR gerne vergessen wird ist das der Boden tatsächlich gebaut werden muss. Bei Greenscreen ist das zwar oft auch von Vorteil, aber halt nicht zwingend notwendig.
Alles in allem ist das eine wirklich coole Technologie die auch gut funktioniert und gerade bei Produktionen mit geringeren Budgets sinnvoll ist, am Ende des Tages wird sie den Greenscreen aber nicht verdrängen, es ist nur eine weitere Option.
Antwort von Frank Glencairn:
Wir testen das ganze gerade mit Greenscreen - also getrackte Kamera (Position/Zoom/Focus) und Echtzeit keying mit Unreal Hintergrund.
Hat noch so seine Kinderkrankheiten, aber prinzipiell läuft's. Natürlich mit allen Greenscreen Nachteilen, aber die LED Panels sind leider noch unerschwinglich.
Wenn ich die Wahl hätte würde ich allerdings immer die Panels bevorzugen, und versuchen keine Fehler zu machen, statt mich mit dem Greenscreen rumzuschlagen :D
Antwort von Peppermintpost:
Klar, verstehe ich, aber meiner Erfahrung nach liegen die meisten Fehler die so passieren ja nicht unbedingt am Kameramann, sondern am Kunden der seine Meinung ändert, oder das man am Set Entscheidungen trifft die man in der Post dann doch nicht mehr so gut findet, oder du sagst am Set, ja der Defocus vom Hintergrund sieht gut aus aber später findest du das er etwas zu scharf oder unscharf ist. Es sind halt 100.000 Dinge die du am Set erstmal ok findest aber wenn du das in der Post siehst fallen Dinger auf die einfach niemand gesehen hat. 90% meiner Arbeit besteht darin genau sowas zu fixen.
Antwort von Hayos:
@Peppermintpost:
Ich könnte mir aber vorstellen, dass man durch die Technik schon am Set viel eher sieht, ob zb. der Defocus passend ist - eben wie bei einem "klassischen" Film ohne Greenscreen. Also man weniger Fehleinschätzungen vorher hat, weil man sich das beim Greenscreen nur so grob denken kann und nur die üblichen gammeligen Previz-3D-Renderings hat ;) Man guckt sich also die Dailys an und bekommt schon (fast) den finalen Eindruck.
Und in meinen Augen wiegt das Pfund des authentischen Licht auf Props und Schauspieler sehr viel - ich hab' lange nicht so fehlerlose CG Integration (was Backgrounds angeht) gesehen wie im Mandalorien. Das hat mich echt begeistert. Gerade im normalen Blockbusterkino hatte ich den Eindruck in den letzten Jahren, die Qualität geht zurück, gerade und auch bei Marvel & Co. Und ja ich weiß, dass selten die Artist dran schuld sind, sondern gerne kurzfristige Entscheidungen vor dem Release von weiter oben...Ich hab das Gefühl, dass von vorherein durch die neue Technik automatisch so viel Authenzität in die Szene reinkommt, dass kleinere Nachteile zu vernachlässigen sind.
Ich hab' ja auch eine Weile VFX gemacht und ein ehemaliger Kollege hat auch am Mandalorien gecompt, ich wollte ihn eigentlich schon längst mal gefragt haben, wie so seine Erfahrungen waren...