ETTR-Belichtung

Unter ETTR versteht man, das Bild so zu belichten, dass helle Bildbereiche gerade nicht oder nur kaum überbelichtet werden. Die Bezeichnung ETTR bedeutet "Exposure To The Right", weil man bei dieser Belichtung versucht, die Helligkeitswerte im Histogramm möglichst weit rechts anzusiedeln.



Wie filmt man am besten für eine Computational Postproduction? : ETTR




Um auch den letzten Rest Dynamik und damit Bildqualität aus dem Sensor zu kitzeln, ist ETTR technisch gesehen Pflicht - weil der Anteil des Rauschens am Bildsignal dadurch verringert wird. Man kann ETTR auch mit dem "Aussteuern" bei einer Audioaufnahme vergleichen. Auch hier versucht man, möglichst nahe an den digitalen Nullpegel heranzukommen (ab dem das Audiosignal übersteuern/clippen würde), damit das Rauschen möglichst wenig Anteil am gesamten Audiosignal hat.



Bei ETTR geht es also nicht darum, in der Kamera ein ansehnlich belichtetes Bild zu erzeugen, sondern so wenig Rauschen wie möglich aufzuzeichnen. Wer dagegen die Kür wählt und nach Mittelgrau belichtet, bekommt zusätzliches Rauschen und damit weniger nutzbare Bildinformation für die Nachbearbeitung.



Zu wenig Rauschen gibt es übrigens nicht und es macht heutzutage kaum noch Sinn dieses Rauschen bei der Aufnahme als Stilmittel mit aufzuzeichnen. Rauschen oder auch spezielles Filmkorn lässt sich mittlerweile gut simulieren und digital hinzufügen. Dies kann übrigens nachträglich sehr hilfreich sein, um zwei oder mehr Szenen in ihrer Anmutung in der Timeline aneinander anzugleichen.




RAW...

RAW ist ebenfalls das Tool der Wahl, wenn man die letzten Reserven eines Sensors ausnutzen will. 10 Bit 4:2:2 (möglichst wenig komprimiert) ist meistens die nächstbeste verfügbare Alternative. Dabei ist übrigens All-I nicht grundsätzlich besser als Interframe-Kompression, da bei ALL-I dem Codec pro Bild oft weniger Speicherplatz zur Verfügung steht, als bei einer gut vorhersehbaren GOP-Kompression.



All-I macht meistens nur den Schnitt angenehmer (weil flüssiger), ist aber keinesfalls ein Garant für weniger Artefakte pro Frame. Problematisch können LongGOP-Codecs dennoch sein - weil sie manchmal noch eigene Bildinformationen in ihrer Zwischenbild-Prognose hinzu erfinden, die in der Post dann vielleicht einer korrekten Bildanalyse entgegenstehen.




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